Hyperhydration

Was ist eine Hyperhydration? Hyperhydration ist auch unter dem Begriff „Wasservergiftung“ bekannt. Der Wassergehalt im Körper ist zu hoch und daraus resultiert ein Ungleichgewicht der Elektrolyte. Die richtige Verteilung der Elektrolyte im Inneren der Zellen und außerhalb der Zellen ist allerdings äußerst wichtig, damit der Körper optimal funktionieren kann.

Wie kann es BEISPIELSWEISE zu einer Hyperhydration kommen? Wenn man innerhalb von etwa drei Stunden ungefähr fünf Liter Wasser trinkt, ohne zusätzlich Elektrolyte (Salze/Mineralien) aufzunehmen, kann man damit den Körper völlig überfordern. Unser Körper ist nicht in der Lage die Elektrolyte selbst herzustellen. Letztere müssen täglich mit Nahrung und/oder Getränken ausreichend aufgenommen werden.

Erste Symptome und wohin diese führen können?
Erste Anzeichen einer Hyperhydration können beispielsweise ein geschwollener Bauch, Übelkeit/Erbrechen und/oder Kopfschmerzen sein. Eine Hyperhydration kann bis zum Tod führen!

Was passiert im Körper? Zu viel Wasser strömt zu schnell in die Zelle ein, was zu einem Ungleichgewicht der Elektrolytkonzentration außerhalb und innerhalb der Zelle führt. Die Elektrolytkonzentration im Körper sinkt, also versucht der Körper (schlau wie er ist) den Urin bei sich zu behalten, um nicht noch mehr Elektrolyte zu verlieren. Die zu niedrige Elektrolytkonzentration kann beispielsweise Herzrhythmusstörungen auslösen, die Nieren hören irgendwann auf zu arbeiten. Außerdem gerät das Gehirn durch die „Wasserüberflutung“ unter Druck, der Schädel lässt diesem keinen Platz zum Ausdehnen, weshalb die Kopfschmerzen auftreten und uns schwindelig und übel wird. Der Hirndruck führt zum Lungenödem, die Lungenbläschen füllen sich mit Wasser. Atemnot ist die Folge. In schweren Fällen kann dies zum Koma bis hin zum Tod führen.

Wer ist besonders gefährdet?
Sportler: Weil wir es manchmal etwas zu gut mit uns meinen und beispielsweise vor einem Marathonlauf noch riesige Mengen Flüssigkeit aufnehmen wollen, um vorher schon besonders gut versorgt zu sein. Manche wollen damit Zeit während des Laufs einsparen oder haben Angst während des Laufes nicht genügend Flüssigkeit aufnehmen zu können.

Ältere Menschen: Weil ihnen oft geraten wird möglichst viel zu trinken und mit Salz zu knausern. Dies kann gerade bei warmen Wetter zur Gefahr werden.

Ratschläge, Tipps, Empfehlungen zur Vorbeugung? Gewicht, Körpergröße, Gesundheitszustand und viele weitere individuelle Faktoren lassen keine allgemeine Empfehlungen zu, wie viel Wasser der Körper pro Tag nun genau benötigt und wann es zu viel wird.

  • Achtet auf eine ausreichende Mineral (vor allem Kalium und Magnesium)- und Kochsalzzufuhr und
  • trinkt nicht zu große Mengen in kurzer Zeit auf einmal, sondern lieber öfters kleine Mengen.

Tipps für (Leistungs-)Sportler: Der Wasserverlust kann ganz einfach mit Hilfe einer Waage ermittelt werden: Vor und nach dem Sport Gewicht kontrollieren. Bringt man beispielsweise nach dem Sport ein halbes Kilo weniger auf die Waage, so reicht es dieses mit einem knappen Defizit wieder auszugleichen, etwa 400 ml.

Die richtigen Sportgetränke sind vor allem für Leistungssportler sehr wichtig! Die Eignung ist umstritten, beispielsweise aufgrund hoher Zuckergehalte (verzögern die Wasserresorption). Je nach Art und Dauer des Sportelns muss das Sportgetränk unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Beispielsweise braucht der Körper bei kürzerer Belastung in erster Linie Natrium, bei längerer zusätzlich Kalium.

Ansonsten bleibt mir nicht mehr zu sagen als: Hört öfters auf euren Instinkt, siehe „Ich brauch da mal deinen Rat„.

Achtung: Nicht nur ein Mangel, sondern auch ein Elektrolytüberschuss kann das Elektrolytgleichgewicht stören und auch lebensbedrohliche Beschwerden hervorrufen.

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