Blindflug im Unterzucker – meine heutige Spinningstunde

So, nun ist es passiert ;). Fang ich mal von vorne an:  Gestern kam ich sehr spät nach Hause, weil ich ein interessantes Treffen bezüglich der DiaDeMStudie des Deutschen Diabetiker Bundes weit ab vom Schuss hatte und natürlich unbedingt dabei sein wollte. Was sich auch durchaus gelohnt hat! Darüber berichte ich aber später. Nun ja… die Nacht brachte leider nur wenig Schlaf und ich hatte heute morgen auch vor meiner Spinningstunde um 9:45 Uhr im Balance noch einiges zu erledigen. Ehrlich gesagt, kam ich nicht wirklich zum Blutzucker messen und hatte mich auf mein Gefühl verlassen. Schande über mein Haupt. Aber dazu gleich mehr.

Meine Spinning-Stunde Stunde fing schon super 😉 an, nämlich damit, dass ich bemerkte, dass das Display des CD-Players (ja ich bin nicht mit MP3-Player oder iPhone, sondern altmodisch mit CD gefahren) defekt war. Keine Zeitanzeige. Super! Man gut, dass ich vorher immer ausgiebig meine Stunden nach Zeit, Technik, Gelände und Herzfrequenz plane. Also hieß es improvisieren. Wunderprächtig. Die Goa/Psy-Trance-Lieder, die ich diesmal im Angebot hatte, kenne ich natürlich nicht alle beim Namen, so dass ich nicht wusste zu welchem Lied wir gerade fahren. Außerdem hatte ich die Lieder diesmal zu gut gemischt 😉 (MixMeister macht’s möglich), dass ich auch nicht erkannt habe, wann ein neues Lied begann. Also musste die komplettes Stunde improvisiert werden.

Traubenzucker hat ein Diabetiker IMMER bei sich

Beim Spinning unterzuckert: Ich schmeiß‘ ne Runde Traubenzucker

Nun gut. Das Blutzuckerproblem… Nach einer halben Stunde (passend zur Halbzeit) war Hypo angesagt. Traumhaft! Was also tun? Ich habe Traubenzucker (den ich verabscheue) zu mir genommen und habe meine Hypo einfach mit in die Stunde eingebaut, als wäre sie ein Tel dieser ;). So habe ich die Teilnehmer darauf aufmerksam gemacht, dass sie nach dieser anstrengenden Spinning-Berg-Etappe nun Energie bräuchten. Ich hatte glücklicherweise (wie immer) genügend Traubenzucker für alle dabei und habe diesen dann auch an meine Teilnehmer zur Stärkung verteilt. Das kam sogar gut an. Und bis ich diesen verteilt hatte, hatte sich mein Blutzucker auch schon wieder etwas erhöht. Perfekt ich war wieder fit für die nächste Challenge. Weiter ging es ohne Unterbrechung.

Die meisten meiner Teilnehmer wissen, dass ich Diabetes habe (gehe damit offen um) und derzeit sieht mir man es ja fast an, da ich als Proband der CGMS-Studie einen Kasten am Oberarm trage ;). Apro pos, nächste Woche werde ich in eine Studiengruppe eingeordnet und wenn ich das große Los ziehe, bleiben meine Blutzuckerwerte dann nicht mehr verdeckt und ich kann sie 24-Stunden jeder Zeit über das Display einsehen und werde vor Hypo- und Hyperglykämien rechtzeitig gewarnt.

Aber zurück zur Stunde, wie gesagt, meinem Blutzucker bekam ich dann wieder super in den Griff, die Teilnehmer freuten sich über den Traubenzucker-Energieschub und die Improvisation aufgrund keiner Zeit-Anzeige auf dem Display des CD-Players brachte mir auch keine Beschwerden. Im Gegenteil, eine Teilnehmerin meinte zu mir, hätte ich das mit der Zeitanzeige gar nicht erst verraten, hätte es auch keiner bemerkt :).

So nach dieser Aufregung freue ich mich nun auf einen lockeren Lauf mit meinen Laufpartnern, um damit das Wochenende einläuten zu lassen.

Geteilte Freude ist doppelte Freude!Share on Google+Share on FacebookTweet about this on TwitterPin on Pinterest