Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen

Ein Lob für nen 100er-Wert, nein danke!

Da lobt mich neulich jemand für nen „guten“ Blutzuckerwert. Ärzte können das auch bestens. Nein! Dafür möchte ich aber nicht gelobt werden, siehe auch „Blutzuckerwerte sind keine Schulnoten„. Das ist nicht angemessen. Genauso wenig ist es angebracht, sich für schlechte Blutzuckerwerte zu bestrafen. Ein einzelner gemessener Blutzuckerwert ist ein klitzekleiner Punkt auf einer Zeitachse. Dieser sollte nicht die Macht haben einen die Laune zu vermiesen.

Ich lasse mir doch von keinem Gerät sagen, wie ich mich zu fühlen habe. Weiß auf Blau (oder Schwarz auf hässlichem Graugrün) steht da einfach nur eine Zahl auf dem Display. Frag mich, wie eine solche „Enthüllung“ von statten geht? Da zirkuliert eine bestimmte Menge an Zucker im Blut, in Gewebe gebettet, sicher umhüllt von der Haut. Diese Menge an Zucker entblößt sich dann auf dem Display ;)? Gefällt mir irgendwie nicht. Das mag ein fast exakter Wert sein, aber was hat der schon für eine Aussagekraft? Jedenfalls nicht eine solche, dass ich mich dafür loben oder bestrafen sollte. „Toll Steff, schön, dass die Biologie in deinem Körper in letzter Zeit perfekt funktioniert, du bist ein ‚Diabetes-Ideal'“. Lächerlich… Man steckt da doch nicht drin. Natürlich freue ich mich über gute Blutzuckerwerte und bin „traurig“ über schlechte, aber Loben und Strafen sollte man sich dafür nicht.

Wir streben nach der idealen Welt, die es aber nicht gibt. Das war schon immer so. Und wenn man dem Leistungsdruck folgt, kann man von Glück reden, keine Folgeschäden wie nen Herzinfarkt davon zu tragen. Sollte man nicht viel mehr den Augenblick genießen, statt der Illusion einer idealen Welt hinterher zu hecheln? Wie bei so vieles im Leben, kommt es auch beim Diabetes auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis an. Ist es nicht so?

Geteilte Freude ist doppelte Freude!Share on Google+Share on FacebookTweet about this on TwitterPin on Pinterest