Unwort 2012: Diabetes – und warum meiner ’nen eigenen Blog hat

Mein Unwort des Jahres 2012 lautet definitiv „Diabetes“: vor 15 Jahren selbst „eingefangen“, Beruf (Update: heute nicht mehr!), „Hobby“: Blog. Diabetes ist überall, verfolgt mich regelrecht. Kürzlich habe ich mit Typ-1ern gesprochen, die meinten, dass ihre Blutzuckerwerte immer dann besser ausfallen, wenn sie weniger darüber nachdenken, quasi den Diabetes mal Diabetes sein lassen. Keine leichte Aufgabe!

Hmm, da mache ich gewaltig was falsch, meinem Diabetes ist ja sogar ne eigene Homepage im WWW gewidmet. Da kommt dann so ein Quatsch zustande wie „Wie viel Insulin spritze ich nur für 100g Termiten„, Schuldeingeständnisse meines Diabetes oder auf was für „dumme Ideen“ der Diabetes einen bringen kann, beispielsweise „Insulin-Purging“ oder eben sowas in die Richtung wie „Aussortierte Supermarktware Diabetiker„. Der bekommt wohl zu viel Aufmerksamkeit (siehe auch „Mein Diabetes hat ADS! Verschnaufpause ist angesagt…„), was? Vielleicht wären meine Blutzuckerwerte besser ohne meinen Blog? Hmm, lasst mich kurz nachdenken… Nein!

Hat dein Diabetes auch ne eigene Homepage?

Hat dein Diabetes auch ne eigene Homepage?

Ohne Blog würde mir die Motivation für die „Krankheit“ noch mehr flöten gehen und irgendwie ist es regelrecht eine Art „Medizin“ geworden über den Alltag mit Diabetes zu schreiben. Es macht mir unheimlich viel Spaß, lerne nette Leute kennen und  freue mich immer sehr über Kommentare und Mails. Das hilft mir ungemein. Und wo soll ich denn meinen Blutzucker-Frust ablassen, wenn nicht in meinem Blog? Der muss doch raus! Die Family bekommt ja trotzdem noch zu viel davon ab. Kann nämlich ganz schön aufbrausend werden und das nicht nur im Rausche einer Unterzuckerung. Auch zu hohe Werte, die sich partout nicht senken lassen tangieren unterbewusst und lassen mich laut werden. Also ganz ehrlich, ich möchte nicht mit mir verheiratet/verfamilyt sein.

Moppi und Miaule sind deshalb auch ganz froh, dass ich diesen Blog habe, denn somit ist ihnen an Diabetes-Ärger dieses Jahr ein bisschen was erspart geblieben, die Katheter-Nerverein, Pumpenausfall, zu hohe Werte, schwierige Entscheidungen, … lief vieles kreuz und quer irgendwie… Den Ärger habt ihr dann ja hier gelesen ;D. Na ja über schöne Dinge schreibe ich ja auch, beispielsweise wie nahezu perfekt es im Urlaub mit meinen Blutzuckerwerten lief. Diabetiker brauchen Urlaub eigentlich 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr… Das ist doch die Therapie! Hey nicht nur meine Meinung und nicht von weit hergeholt, oder? Nee, aber mal ehrlich, wer will das schon? Na ja apropos Meinung, eure interessiert mich sehr! Und wenn ihr vielleicht denkt, euer Diabetes hätte keine eigene Homepage verdient, würde ich mich dennoch freuen, in welcher Form, über welches Medium auch immer, aus Betroffenensicht zu lesen!

Geteilte Freude ist doppelte Freude!Share on Google+Share on FacebookTweet about this on TwitterPin on Pinterest