Therapiekniff: Basalrate / Basalratentest

Die Basalrate ist die Menge an Insulin, die den Grundbedarf an Insulin deckt, um die Blutzuckerwerte im individuell festgelegten Zielbereich (meiner liegt beispielsweise bei 80 mg/dl-180 mg/dl) zu halten, ohne dabei die Mahlzeiten zu berücksichtigen. Bezeichne sie auch gern als das Steuer für den Grundstoffwechsel.

Etwa 50 Prozent des Tagesinsulinbedarfs werden für die Basalrate benötigt, die anderen 50 Prozent für den Bolus (= Zusatzrate, beispielsweise gehört dazu die Menge an Insulin, die fürs Essen benötigt wird.). So sagt man, kommt bei mir allerdings nicht so wirklich hin. Habe in meine Basalrate für das Abendessen schon ein wenig Bolus mit einbezogen, weil ich zum Abendessen meistens ähnliches esse und das sind Lebensmittel, dessen Glukose-Gehalt sehr verzögert ins Blut abgegeben wird.

Als Diabetiker mit Insulinpumpe (Therapieform: CSII) hast du ein schnellwirksames Insulin, welches gleichzeitig als Basal- und Bolus-Insulin fungiert. Die Basalrate wird über (oft viele verschiedene) Basalraten-Profile, welche die Inslinpumpe zur Verfügung stellt, programmiert.

Als Diabetiker mit Insulinpumpe (Therapieform: CSII) hast du ein schnellwirksames Insulin, welches gleichzeitig als Basal- und Bolus-Insulin fungiert. Die Basalrate wird über (oft viele verschiedene) Basalraten-Profile, welche die Inslinpumpe zur Verfügung stellt, programmiert.

Wenn das Abendessen allerdings mal später stattfindet oder gar ausfällt (hehe, passiert eigentlich nie ;)), dann unterzuckere ich. Nun hat man mir jedenfalls geraten, die Basalrate nicht so zu „missbrauchen“, sondern das Essen wirklich komplett nur mit dem dem Bolus/verzögerten Bolus abzudecken. Ja, ja ist ja auch sinnvoll, denn naürlich soll bei Verschiebung einer Mahlzeit allein die Basalrate, die Blutzuckerwerte im Zielbereich halten können… aber bin eben manchmal genauso stur wie mein Diabetes ;).

Ich gehöre übrigens zu der „Sorte“ Diabetiker, die ihre Basalrate irgendwie ständig neu anpassen müssen, aber dennoch immer wieder aufs Neue hoffen, sie mal für eine längeren Zeitraum fixieren zu können. Eine Änderung der Basalrate steht vor allem aber auch dann an, wenn hormonelle Änderungen, Änderungen der Körpermasse, des Trainingszustandes, des Gesundheitszustandes eintreten. Generell ist sie nicht als feststehende Größe zu verstehen, sondern ändert sich im Laufe des Lebens. Bei dem einen mehr, bei dem Anderen weniger.

Spielregeln für den Basalratentest

Wie dem auch sei, für mich ist es wieder mal an der Zeit einen Basalratentest durchzuführen, wobei ich mich auf den für mich „nervigsten“, den am Abend, beschränken werde. Generell führt man einen an verschiedenen Tagen (und nicht an einem Tag im Hungerstoffwechsel) vormittags, nachmittags, abends und nachts über einen Zeitraum von sechs Stunden durch. Dabei muss man jeweils stündlich den Blutzucker messe – eigentlich. Mach ich nicht mehr. Lege mir ein CGMS an, mit dessen Hilfe ich schon oft Therapieanpassungen vornehmen konnte. Es gelten jedenfalls folgende Spielregeln:

  • Ausgangsblutzucker sollte im mit dem Arzt festgelegten Zielbereich liegen,
  • letzte Mahlzeit sollte mindestens 3-4 Stunden zurück liegen (bei Diabetikern mit Magenentleerungsstörung noch länger),
  • kein Mahlzeiten- und Korrekturbolus darf mehr wirksam sein,
  • keine Hypo in den letzten 24 Stunden,
  • kein Alkohol in den letzten 24 Stunden und
  • es sollten keine aus der Reihe tanzenden Dinge getan werden (ungewöhnliche körperliche Aktivität) oder vorliegen (Infekt).

Die Basalrate stimmt dann, wenn die Blutzuckerwerte während des Tests im festgelegten Zielbereich liegen. Unterzuckert man, muss die Insulindosis erniedrigt werden. Steigt der Blutzucker zu hoch an, muss die Insulindosis erhöht werden. Dabei muss die zeitverzögernde Wirkung des Insulins berücksichtigt werden. Eigentlich ganz einfach ;), aber ein bisschen Fingerspitzengefühl ist schon gefragt.

Bin nun auf mein Ergebnis gespannt. Eins ist zumindest sicher: der Blutzucker wird sicher wieder für die eine oder andere Überraschung sorgen. Hoffe allerdings meine basale Insulinversorgung am Abend optimieren zu können. Wir werden sehen…

Geteilte Freude ist doppelte Freude!Share on Google+Share on FacebookTweet about this on TwitterPin on Pinterest