Rettungsaktion im Schwimmbad

BIN FIX UND FERTIG! Habe heute Vormittag gemeinsam mit dem Schwimmmeister des Nord-Ost-Schwimmbad in Hannover einen bewusstlosen Mann (Herzinsuffizenz) aus dem Wasser gezogen. Ihm geht es wieder gut, mir zittern immer noch die Knie ;). Das war ein RICHTIGER Kraftakt, zumal der Mann sicherlich weit über 100 Kilo wog (wiegt) und man sich selbst  ja auch noch irgendwie (mehr schlecht als recht) über Wasser halten musste. Schade nur, dass es keiner der „coolen“ Jungs DIREKT NEBEN UNS für nötig hielt, die ach so dicken Oberarme auch mal sinnvoll zum Einsatz zu bringen. Sorry… aber dafür hab ich NULL Verständnis!!!

Baywatch lässt grüßen ;) (www.fotolia.com)

Baywatch lässt grüßen 😉 (www.fotolia.com)

Aber jetzt mal von vorne: Die Frau des Mannes die nahezu neben mir schwamm, rief plötzlich um Hilfe. Ich sah ihren bewusstlosen Mann, schwamm zu ihnen und versuchte, seinen Kopf gemeinsam mit ihr über Wasser zu halten. Was uns auch ganz gut gelang. Ich winkte dem Schwimmmeister zu. Der Schwimmmeister sprang SOFORT ohne Nachzudenken mit Klamotten ins Wasser, verlor dabei noch seine Brille. Zu dritt zogen wir den Mann dann zum Beckenrand. Dann bin ich aus dem Wasser raus, rannte so schnell ich konnte durch die Männerkabine zur Kasse und rutsche noch in der Dusche aus. Traf dabei noch auf einen nackten Mann, richtete mich wieder auf, guckte verlegen weg ;D, lief weiter zur Kasse, um mich dort selbst vor Publikum zu entblößen und dem Kassierer den Vorfall mitzuteilen. So konnte der Rettungsdienst schnell verständigt werden.

Bin dann zurück in die Schwimmhalle und war total erleichtert, als ich den Mann schon wieder (fast aufrecht) auf der Bank sitzen sah. Er wollte nicht mit ins Krankenhaus, so sehr ihn seine Frau auch dazu überreden wollte. Eine ältere Dame meinte noch zu mir, dass ich nächstes Mal doch lieber den kürzesten Weg zur Kasse nehmen solle… ohne Worte!

Also, ich brauchte jedenfalls nach dieser Aktion erst mal eine Erfrischung und schwamm weiter. Dabei gingen mir tausend Dinge durch den Kopf, „was wäre wenn..“, „warum haben viele andere Schwimmer nicht mitgeholfen und nur zugesehen, insbesondere die drei Jungs, deren einzige Fähigkeit wohl das Begutachten Ihrer dicken Oberarme ist“ und „warum hat die ältere Dame so einen Kommentar abgelassen und mir nicht in der Notsituation einfach den kürzeren Weg gezeigt statt mich hinterher eines besseren zu belehren?“… Gedanken über Gedanken… aber dennoch mit einem Gefühl der Erleichterung verließ ich das Bad.

Schwimmmeister und Verwaltung des Bades nahmen noch meine Personalien auf und ich fuhr mit einem erhöhten Blutzuckerwert nach Hause, der ganz klar durch die Aufregung zu stande kam. Ach ja stimmt da war ja was… Der Diabetes spielt mal wieder beleidigte Leberwurst, schließlich bekam er heute nicht die Aufmerksamkeit, sondern eben der Mann, der gerettet werden wollte.

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