Der Diabetologe braucht Nachhilfe

Als ich nach Hannover gezogen bin, war der „Diabetologe“ um die Ecke meine erste Wahl. Damals hatte ich noch keine Insulinpumpe und ich wollte auch keine haben (jetzt will ich sie nie mehr missen)….

Diabetologe Nummer 1

Als ich den Arzt jedoch eines Tages mal daraufhin ansprach, ob es bezüglich meines Dawn-Phänomen denn eine andere Möglichkeit gäbe, die Werte nachts/morgens zu bändigen, ohne auf eine Insulinpumpe umstellen zu müssen, schaute er mich nur mit großen Augen an: Dawn-Phänomen? Was ist denn das? Insulinpumpe? Mhh. Ahnungslosigkeit. Okay auf nimmer Wiedersehen Diabetologe Nummer eins.

Patienten schulen Ärzte

Patienten schulen Ärzte

Diabetologe Nummer 2

Aber auch meine zweite Diabetologen-Wahl entpuppte sich als große Enttäuschung. Hier hieß es Bauchumfang messen und Blut aus dem Ohr pressen. Das war das einzige was er drauf hatte. Na ja immerhin hatte er es geschafft, Druck zu erzeugen und mir einzureden, dass ich ein fetter Brummer sei. So war ich immerhin in ein paar wenigen Tagen um ein paar Kilos leichter. Danke dafür und liebe Grüße an dieser Stelle.

Diabetologe Nummer 3

Alle guten Dinge sind drei, möchte man meinen. Nein, bei mir hieß es in dem Fall alle guten Dinge sind fünf. Nummer drei war ausschließlich auf Typ 2 spezialisiert und Nummer vier war absoluter Fuß-Fetischist. Der hat so lange die Füße untersucht (wie ich es hasse), bis er irgendetwas fand, was unbedingt weiterhin beobachtet werden müsste.

Diabetologe Nummer 5: Volltreffer!

Bei dem fünften Diabetologen bzw. Diabetologin war und bin ich aber auch noch heute glücklich und zufrieden :). Zum einen, weil sie selbst Typ-1-Diabetikerin ist und zum anderen, weil man in der Praxis (Diabetes-Zentrum) weiß, welche Untersuchungen für Typ-1-Diabetiker entscheidend sind. Und nicht zu vergessen: die Kommunikation untereinander funktioniert bestens. Fünf Ärzte, Diabetes-BeraterINNEN, Laborassistenten/innen und ErnährungsberaterINNEN tauschen sich untereinander aus. Regelmäßig wird hier geschult und das auch up-to-date.

Nur leider hat sich in Hannover längst rumgesprochen, dass das eben DIE Praxis  für Diabetiker ist: die Termine sind somit sehr rar. Schade finde ich in dem Zusammenhang, dass sich auch viele Patienten nicht im Vorfeld über Dinge/ihre Krankheit informieren, sich schlau lesen sondern scheinbar lieber kostbare Zeit verschwenden und den Arzt mit Fragen und Themen aufhalten, zu denen sie weitere Information auf netdoktor.de gefunden hätten oder in Diabetes-Büchern oder wohlmöglich auch in Diabetes-Blogs, in denen eben Betroffene aus dem Alltag berichten.

Geteilte Freude ist doppelte Freude!Share on Google+Share on FacebookTweet about this on TwitterPin on Pinterest