Der Axolotl regeneriert die Bauchspeicheldrüse

Wenn der Axolotl die Bauchspeicheldrüse regenerieren kann, dann können das Diabetiker doch auch!?

Mein persönlicher Diabetesheilung-Mutmach-Champion ist wohl eines der attraktivsten Objekte biologischer Forschung: der Axolotl (Ambystoma mexicanum). Der mexikanische Schwanzlurch sieht mit seinen vom Kopf abstehenden Kiemen nicht nur drollig aus, sondern hat auch außergewöhnliche, biologische Fähigkeiten:

  • Neotenie: Ein Axolotl verbringt sein gesamtes Leben als Larve. Er wird sogar als Larve geschlechtsreif.
  • Regenerationsvermögen: Dem Axolotl wachsen Gliedmaßen, Organe und sogar Teile des Gehirns bei Verletzungen vollständig und funktionstüchtig nach. Also nicht wie bei der Eidechse bei Verlust des Schwanzes „nur“ ein Pseudoschwanz aus Bindegewebe (ohne Rückenmarkl und Knochengerüst), sondern das Komplettpaket: neues Schwanzende mit Rückgrat, Nerven, Blutversorgung und Muskulatur!
Axolotl regeneriert die Bauchspeicheldrüse

Axolotl regeneriert die Bauchspeicheldrüse

Ich bin neidisch, ich will auch meine Bauchspeicheldrüse regenerieren können!

Denn ich bin nicht als Larve geschlechtsreif geworden und meine Regeneration des Gewebes ist auch nur begrenzt möglich. Meine Bauchspeicheldrüse beispielsweise ist nach wie vor kaputt. Ja okay: Immerhin funktioniert mein Daumen schon wieder ;). Aber auch anderen Säugetieren ist diese einzigartige Regenerationsfähigkeit, wie sie der Axolotl besitzt, wohl weitgehend verloren gegangen, bzw. sie haben sie „aufgegeben“ (Vorsicht Mutmaßungen). Da fragt man sich doch: Wie blöd sind wir Säuger eigentlich ;)? Der Axolotl war jedenfalls schlauer: er hat sich scheinbar auch nach 350 Millionen Jahren nicht groß verändert.

Ist unsere Bauchspeicheldrüse noch zu retten?

Aber haben wir diese einzigartige Fähigkeit wirklich endgültig verloren oder unterdrücken wir sie nur und können sie sogar wieder erwecken? Was meinen die Forscher hier unter meinen Lesern ;)? Immerhin, wie wir mittlerweile wissen, besitzen auch wir in vielen Organen „Wunderzellen“, nennen wir sie mal „Stammzellen“, die das Zeug zur Regeneration besitzen, allerdings nur begrenzt entfalten. An dieser Stelle bitte weiterforschen, bitte Zellen wiederherstellen, die Insulin produzieren.

Das genetische Programm des Axolotl

Suchen wir doch nach dem genetischen Programm, das der Axolotl in sich trägt. Sind das einzigartige genetische Eigenschaften oder tragen wir diese auch noch in uns und haben sie nur deaktiviert? Ist es vielleicht möglich, sie mit genetischen Tricks wieder aufzuwecken? Kann man unsere eingeschränkte Regenerationsfähigkeiten nicht „pushen“?

Ich wüsste gerne wie weit die Forschung an dieser Stelle bereits fortgeschritten ist. So habe ich viel recherchiert und beispielsweise gelesen, dass bestimmte Signalstoffe (produziert von Zellen im Nervensystem) im Körper eines Säugetiers gezielt die Regeneration behindern. In Versuchen mit Ratten hat man diese mit Antikörpern blockieren können und es war möglich, damit die Regeneration zu beschleunigen. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass ein Rest der Regenerationsfähigkeit, wie sie der Axolotl besitzt, auch im menschlichen Körper steckt. Aber wie der genaue Stand der Forschung ist, weiß der Geier…

Neue Perspektiven in der Medizin

Deshalb gehe ich mir jetzt einen Axolotl kaufen und beginne selbst mit der Forschung ;). Aber im Ernst: hätten wir die einzigartige Regenerationsfähigkeit eines Axolotls vollständig erforscht, ergäben sich doch völlig neue Perspektiven für die regenerative Medizin.

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