Mein neuer Schatz: CGMS Dexcom G4

So, nun ist es amtlich und wer meine Facebook-Blog-Seite verfolgt, weiß es auch schon: ich bin stolzer Besitzer eines neuen CGMS. Nun gut, ich habe es erst mal nur zur Probe, teste es gerade ausgiebig. Es handelt sich um das Dexcom G4, das meinen Freestyle Navigator I ablösen soll. Es ist schon abgefahren, wie glücklich mich/Diabetiker so ein medizinisches Gerät machen kann. Aber meine Blutzuckerwerte sind nun der Hammer! Meine Laune so viel besser und ich bin so ausgeglichen… ;).

Nie mehr ohne! Top Blutzuckerwerte dank CGMS. Das Dexcom G4 ab JETZT mein ständiger Wegbegleiter neben dem OmniPod!

STOPP… meine Euphorie… entschuldigt… ich fange am besten von vorn an: Vor ein paar Jahren hatte ich bereits an einer Studie an der Charité Berlin teilgenommen und ich bin in den Genuss des Freestyle Navigator I gekommen. Ich habe erstmals ein CGMS testen dürfen und innerhalb von zehn Tagen konnte ich meinen HbA1c-Wert damit um ein Prozent senken. Wahnsinn! Nun hat mein Freestyle Navigator ausgedient. Mehrere Marathons/Ultramarathons hat er mir zu Seite gestanden. Mittlerweile gibt es modernere Systeme wie das Dexcom G4. Und das sollte es auch sein: Vor ein paar Tagen hatte ich entschieden und nach Absprache mit meiner Diabetologin und Diabetesberaterin, den Termin mit einer Außendienstmitarbeiterin von Nintamed vereinbart. Aus Zeitmangel meinerseits hat das Treffen in einer Bar stattfinden müssen. Ich bin da ja offen und sonst hat sich auch scheinbar niemand dran gestört, dass wir da mit so „Schusswerkzeugen“ gedealt haben ;). Und wenn… sollen die Leute doch gucken und sich ihren Teil denken. Mir gleich. So hat man mir jedenfalls das Dexcom G4 in besagter Bar freundlich, kurz und präzise erklärt und den ersten Sensor in den Oberarm geschossen (eigentlich eine Stelle die für den Sensor nicht zugelassen ist, aber „nicht zugelassen“ heißt nur, dass keine Studien vorliegen!). Aua! Nein, tut natürlich nicht weh. Wir Diabetiker sind da eh „hart“ im Nehmen ;).

Wie dem auch sei, seit jeher sitzt der Sensor bombenfest am Oberarm. Das Pflaster hält so fest, dass man meinen könnte, der Sensor ist angewachsen. Ich bin begeistert! Zwei Stunden war dann erst mal „Blindflug“ angesagt, bis zur ersten Kalibrierung. Zur Kalibrierung benötigt das Dexcom zwei Blutzuckerwerte. Dazu misst man den Blutzucker mit einem Blutzuckermessgerät zwei Mal und entnimmt das Blut am besten aus zwei verschiedenen Fingern/Händen. Diese übermittelt man dem Dexcom. Gesagt getan, Glukosewert wurde danach auf dem Display direkt angezeigt… Startschuss ist gefallen….

Nun zum Alltag, wie hat sich das CGMS/Dexcom bis dato bewährt?

Ich bezeichne es gern als Blutzuckerkompass (oder meinetwegen auch Glukosekompass)! Ich liebe CGM-Systeme besonders deshalb, weil sie mir den Blutzuckertrend (Glukosetrend) vorgeben, Tendenz steigend, Tendenz sinkend… man weiß, was einen erwartet und kann entsprechend reagieren. Insulin spritzen… was essen… Sport treiben… wie auch immer. Meine Werte habe ich IMMER im Blick, auch nachts weiß ich, wie es um sie bestellt ist. Steigen die Werte zu hoch an oder sinken sie zu stark, alarmiert mich das System.

Basalrate nachts…

CGMS Dexcom G4 von Nintamed: Für Diabetiker ein MUSS!

Die erste Nächte mit dem CGMS brachten schon Überraschungen mit sich. Katastrophal, absolutes Blutzuckerchaos, was bei mir da nachts herrscht. Hätte ich das eher gewusst! Was macht Diabetiker mit Insulinpumpe als erstes, nach dem er dieses Blutzuckerchaos analysiert hat? Richtig, die nächtliche Basalrate anpassen/umprogrammieren! Gesagt getan, zweite Nacht Bombenwerte, 1A! Zwei Ausreißer, die ich mit einer weiteren kleinen Änderung der nächtlichen Basalrate nun auch in den Griff bekommen habe. Nun habe ich nachts 100er Werte ohne Blutzuckerspitzen!

Messgenauigkeit des CGMS Dexcom…

Abweichungen zu meinem Blutzuckermessgerät/OmniPod liegen im Schnitt um die 20-30 mg/dl. Völlig in Ordnung! Man muss ja bedenken dass das System den Gewebezucker und nicht den Blutzucker misst!

Laufen/Sport mit Blutzuckerkompass…

Macht natürlich viel mehr Spaß ;). Man sollte allerdings nicht ständig auf die Glukosewerte schauen, sonst wird man irre, isst zu früh Traubenzucker oder spritzt zu früh Insulin, spielt zu viel mit der temporären Basalrate der Insulinpumpe rum. Ich versuche es zu vermeiden ständig drauf zu gucken. Man muss ja auch immer die verzögerte Wirkung des Insulins bedenken, weshalb ich meine temporäre Basalrate beispielsweise bereits zwei Stunden vor längeren Läufen/Sporteinheiten runterschraube. Das klappt immer ganz gut.

Sensor und Pflaster…

Sensor ist winzig im Vergleich zum Pod. Reichweite: sechs Meter, Minimum. Das Pflaster sitzt bombenfest, muss ich nicht extra mit Tape fixieren! Mein Körper ist nun allerdings gut beklebt. Pod und Sensor müssen ihren Platz finden. Wichtiger Hinweis: Pod und Sensor sollte man nicht nebeneinander platzieren. Warum? Weil der Pod Insulin abgibt und der Sensor den Gewebezucker misst, wenn die sich in die Quere kommen, kann dies zu ungenauen Messwerten führen.

So viel erst mal zum ersten Eindruck. Ach so, eins muss ich noch klarstellen: Natürlich kann man sich auch mit CGMS nicht einfach zurücklehnen und muss seinen Teil dazu beitragen, um die Blutzuckerwerte im Zielbereich zu halten. In Kürze berichte ich weiter. Kommentiert hier auch gern, fragt, schreibt, was wollt ihr noch zum Dexcom G4 wissen? Traut euch ruhig ;).

Geteilte Freude ist doppelte Freude!Share on Google+Share on FacebookTweet about this on TwitterPin on Pinterest