T1DAY: „Ich bin ein Typ-1-Diabetiker – Holt mich hier raus!“

… höre ich Olympia-Sieger und Typ-1-Diabetiker Matthias Steiner beim T1DAY äääh… aus dem Dschungelcamp rufen ;). Okay, bleibt wohl nur eine Vorstellung und ein Wunsch vieler Typ-1er, die Matthias Steiner gerne im Dschungelcamp im RTL-Fernsehen Känguru-Hoden essen oder badend in Maden sehen wollen. Okay Spaß beiseite: das alles natürlich „nur“, um der Öffentlichkeit zu zeigen, wie sich das Leben eines Typ-1-Diabetikers tatsächlich gestaltet, damit endlich viele Vorurteile aus dem Weg geschaffen werden können, die über Typ-1-Diabetes immer noch in den Medien grassieren! Wäre jedenfalls ne medienwirksame Aktion, bei der Einschaltquote…

Schlagzeilen wie etwa

  • „Tod durch Unterzuckerung“,
  • „Heilung des Typ-1-Diabetes durch xxx jetzt/bald möglich“ (beispielsweise durch Smoothies ;)),
  • „Von zu viel Zucker bekommt man Diabetes“,
  • „Typ-1-Diabetiker können keinen Leistungssport berteiben“
  • „Typ-1-Diabetikern sollte man den Führerschein entziehen“ oder etwa
  • „Typ-1-Diabetiker sollten Berufe wie Taxifahrer/Pilot/Bauarbeiter etc. pp. verwehrt bleiben“…

braucht kein Mensch!!! Damit ist niemandem geholfen. Ganz im Gegenteil: Dieses gefährliche Halbwissen (wo auch immer das herrührt) führt zur Diskriminierung von Diabetikern und lässt unsere Gesellschaft verdummen. Mehr nicht! Umso wichtiger wäre es doch Projekte wie etwa „Leidmedien“ (Danke Bastian Hauck, kannte ich bis gestern noch nicht) zu unterstützen oder gar eigens eine Plattform zu gründen, die von Betroffenen/Fachwissenden betrieben wird, die eben richtige Informationen bereit stellt, an denen sich Journalisten, TV-Produzenten – eben Medienschaffende bedienen können.

„Diabetes und Medien“ war jedenfalls gestern auch eines der großen und spannenden Themen beim T1DAY in Berlin, den etwa 300 Typ-1-Diabetiker besuchten, um sich vor Ort Infos und News zum Thema Diabetes Typ1 einzuholen, um sich auszutauschen, sich aktiv mit einzubringen und Insider-Wissen mitzunehmen.

T1DAY 2015 in Berlin: Etwa 300 Typ-1-Diabetiker auf einem Haufen. Spannende Vorträge, Insider-Wissen, Erfahrungsaustausch, News und Infos aus erster Hand. Rundum eine super Veranstaltung!

Auch ich reiste nach Berlin, denn das wollte ich mir nicht entgehen lassen! Ich habe mich riesig gefreut, einige aus der Diabetes-Blogger-Szene (#dedoc) teils sogar das erste Mal „live“ zu treffen und auch viele „Facebook-Freunde“, Blog-Leser und Gleichgesinnte in den Arm schließen zu können. Und wer hätte die Veranstaltung besser moderieren können als Ilka und Fredrik? Perfektes Moderatorenteam, das durch das Programm führte, motivierte, den Saal zum Lachen brachte und zum Midiskutieren ermunterte. Die Stimmung, die Vorträge, der Austausch unter uns Typ-1ern, all das muss man live erlebt haben! Auch eine kleine Industriemesse erwartete uns vor Ort. So hatte ich mir bereits im Vorfeld zwei/drei Fragen notiert, auf die ich am Stand bei Deutsche Diabetes-Hilfe, Abott und Nintamed auch prompt Antwort bekam. Also nächstes Jahr auf keinen Fall verpassen, den T1DAY!Nach und nach werde ich hier im Blog einige der gestrigen wichtigen Themen des T1DAY aufgreifen/einstreuen, aber alles in einem Beitrag zu bringen: nahezu UNMÖGLICH! Ein paar Highlights schon mal für euch gebookmarkt:

  • Kennt ihr schon die Blutsbrüder-Kampagne: http://www.wir-sind-blutsbrueder.de/?
  • Der Diabetes Typ 1 sollte auch hier Platz finden: http://leidmedien.de?!
  • Typ F (Freunde, Familie und Fer…ähh Verwandte ;)): Die Angehörigen von Diabetikern sind teils mehr belastet als die Diabetiker selbst!
  • Diabetes-Diagnose: Verlängern der Remissionsphase und das erste Spritzen danach. Das ist definitiv kein Versagen!
  • Ärzte sind auch nur Menschen: „Ich bekomme nur einen Termin bei meiner Diabetesberaterin, wenn der Hba1c zwei Jahre um die 8 Prozent lag“… „Nach 60 Minuten ist eine Stunde um“
  • Schwein!

Sagte ich gerade „Schwein“? Ja, damit endete mein Tag gestern in Berlin. Als ich gegen Abend am Hauptbahnhof in Berlin auf meinen Zug gen Heimat wartete, traf ich eins. Zunächst dachte ich es sei ein Hund, auch Alexander Piel… also der ist kein Hund, sondern den traf ich am Bahnhof und der dachte das auch. Nein, wir waren nicht unterzuckert, sondern es war wirklich ein Schwein (siehe Foto), das an der Leine bei Fuß am Hauptbahnhof Berlin mit Herrchen in den Zug stieg. Allerdings hat es uns kein Glück gebracht, denn unsere Züge hatten Verspätung. Aber waren ja nur 70 Minuten ;-P!So denn, bis zum nächsten Thema und diskutiert hier und überall über Typ 1 Diabetes öffentlich mit, denn wir selbst sind die Experten! DANKE 🙂 und starte JETZT. Sonst müssen wir Matthias Steiner doch noch ins Dschungelcamp schicken!

Geteilte Freude ist doppelte Freude!Share on Google+Share on FacebookTweet about this on TwitterPin on Pinterest