#DBW2015: Diagnose Diabetes: Nicht ins Wasser schubsen, Schwimmen beibringen!

diabetes-blog-wocheHeutiges Thema der Diabetes Blog Woche (#DBW2015): „Diabetes-Frischlinge“. Als Diabetes-Frischling hat man es nicht leicht. Alles ist neu und ungewohnt. Wo soll man anfangen, was darf man und was nicht? Welche Tipps und Tricks würdet ihr Neu-Diagnostizierten mit auf den Weg geben?

Oh, da habe ich zufällig gerade ein paar parat ;):

Diagnose Diabetes: Ärzte und ihr nicht vorhandener Sinn für Sensibilität!

Gerade kürzlich erst wieder festgestellt, dass manche (in dem Fall Tier-)Ärzte echt keinen Sinn für Sensibilität haben. „Kurzer Check“, dann, „Hier haben sie die Nummer vom Bestatter!“ (na ja, so ungefähr). Klar sollen und müssen Ärzte ehrlich sein. Aber doch bitte Betroffenen nicht den Mut nehmen!

Wurdest du gerade frisch mit Diabetes diagnostiziert, denkst du dir vermutlich „Warum ich?“ oder „Did I call for the drama lama?“ Ich hoffe zunächst einmal, dass du beim „richtigen“ Arzt gelandet bist, nicht bei einem, der überhaupt gar keinen Plan von der Krankheit hat, diese nur als Geschäft versteht und/oder keinen Sinn für Sensibilität hat.

GLAUBT MIR: EIN GUTER ARZT IST in SACHEN DIABETES TYP 1 SEHR VIEL WERT! SEHR VIEL! Ebenso wie gutes Diabetes-Schulungspersonal. Ich wurde damals ins kalte Wasser geschmissen und habe ewig gebraucht, die richtige Praxis ausfindig zu machen, die nicht nur Ahnung von Diabetes Typ 2 sondern eben auch von Diabetes Typ 1 hat. Heute bin ich endlich in guten Händen bei einer Diabetologin, die selbst Typ-1-Diabetikerin ist. Sie weiß insofern sehr genau, was es bedeutet, damit zu leben und versteht mich bestens.

Der Stoß ins kalte Wasser bei Diagnose Diabetes

Der Stoß ins kalte Wasser bei Diagnose Diabetes

Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen!

Hinfallen, passiert uns oft genug im Leben. Mein Vater würde sagen, „Jetzt erst mal ganz ruhig bleiben, Steffi“ ;). Es gibt für jedes ‚Problem‘ eine Lösung.“ Okay, recht hat er. Der nächste Schritt und das ist wohl der schwierigste wäre dann wieder aufzustehen. Das Leben geht weiter und ist auch mit Diabetes bunt, nur hast du jetzt natürlich schon ein paar Dinge mehr zu beachten:

Tipps und Tricks für Diabetes-Frischlinge

  • Informiere dich, sauge jegliches Wissen über Diabetes auf, achte aber auf die richtigen Quellen („Zentrum der Gesundheit“ wäre meiner Meinung nach definitiv die falsche Quelle!!!): Lies ruhig mehrere neutrale Erfahrungsberichte im Netz. Lass dir aber auch nicht reinreden! Viele Diabetes-Blogger, so vermute und hoffe ich, haben ihre Seele nicht an ein Pharmaunternehmen verkauft! Sie schreiben völlig unabhängig und haben bereits jahrelang Erfahrung mit ihrem Diabetes.
    • Ich bin beispielsweise überzeugte Podderin (und nein, Yposmed/MyLife sponsert mich nicht), bedeutet aber nicht, dass auch du den OmniPod lieben lernst oder dich generell für eine Insulinpumpe (ob mit oder ohne Schlauch) entscheiden solltest. Nicht jede Pumpe passt zu jedem Diabetiker. Vielleicht erzielst du sogar bessere Blutzuckerwerte mit dem Insulinpen? Findest ihn diskreter? Probiere es aus.
  • Together we are stronger: Nimm dich der Diabetes-Community #dedoc (aktuell als „bestes digitales Medizinprodukt“ ausgezeichnet wurden) an. Da sind Diabetes-Frischlinge, aber auch viele alte Hasen dabei. Und wenn dir anfangs nur nach Mitlesen ist, so wirst du dennoch eine Menge über Diabetes erfahren und lernen! Garantiert. Du wirst dich dort wiederfinden, hier kommen Alltagsprobleme auf den Tisch und du wirst hilfreiche Tipps bekommen.
  • Mindestens genauso wichtig wie der Austausch untereinander ist es, wie eingangs erwähnt, einen richtigen Diabetologen und Schulungspersonal unterstützend an der Seite zu haben: Suche dir einen guten Diabetologen, der nicht nur vom Fach sondern auch stet in Sachen Medizintechnik auf dem aktuellen Stand ist, auch Ahnung von Diabetes Typ 1 (falls du auch Typ1er bist?), nicht nur Typ 2 hat. Bedenke allerdings, dass du Selbstmanager deiner Krankheit bist. Er kann dir keine guten Blutzuckerwerte beschaffen, sondern dir Hilfe bieten, Tipps zur Therapieanpassung geben und Untersuchungen vornehmen.
  • Lass dich gut beraten, überlege selbst, was/warum die richtige Therapie für dich ist. Pen, Pumpe… Was passt besser zu dir und deinen Alltag?
  • Haha, in Sachen Blutzuckermessen rede ich dir jetzt aber doch rein, lies hier warum es nicht sinnvoll ist, den Blutzucker zu messen, sondern vielmehr den Glukoseverlauf zu analysieren.
  • Schritt für Schritt wirst du deinen Weg finden, Messen, analysieren, Kohlenhydrate berechnen, Sport und Essen und Co. einzuschätzen wissen… Das geht schneller als du denkst.
  • Verfalle dabei aber auf keinem Fall den Kontrollwahn und setze dir auch keine Verbote. Führt nur zu Depressionen und deinen Blutzuckerwerten ist damit auch nicht geholfen.
  • Lass dich nicht unterkriegen, wenn der Blutzuckerwert außer Rand und Band gerät. Oft gibt es nicht mal eine Erklärung dafür. Ein Infekt, Hormone, Wetter, Stimmung, Stress… All das hat neben Ernährung und Sport auch Auswirkungen auf deinen Blutzucker. Morgen oder gar in ein paar Stunden sieht die Welt schon wieder anders aus und gib dir bloß nicht die Schuld dafür. Nur wundern und handeln, eben das tun, was in deiner Macht steht. Schließlich bist du keine Maschine.
  • Frag, wenn du Fragen hast, Hilfe brauchst… Diabetes-Blogger, Diabetes-Organisationen, Facebookgruppen, Foren… die gesamte Diabetes-Community ist für dich da (und sich auch dein Umfeld Typ F). Hier werden Themen diskutiert wie etwa

Lass dich nicht ins kalte Nass schubsen, suche dir lieber jemanden, der dir Schwimmen beibringt ;). Und sei dir in jedem Fall bewusst, wir Diabetiker können alles, halt nur kein Insulin produzieren! Denk immer dran: Du bist nicht anders, du bist besonders! 

Geteilte Freude ist doppelte Freude!Share on Google+Share on FacebookTweet about this on TwitterPin on Pinterest