Weltdiabetestag: Rendezvous mit 4 Männern!

Der 14. November ist unser Tag: Weltdiabetestag. Warum der 14. November? Das ist der Geburtstag von Sir Frederick Banting, der gemeinsam mit Charles Best 1922 das lebenswichtige Insulin entdeckte.

Neue, moderne Medizingerätschaften wie Insulinpumpen und Blutzuckermesssysteme hin oder her, ohne Insulin geht bei Typ-1-Diabetiker (wenn nicht mehr in Remissionsphase) mal gar nichts. Somit sind und bleiben Frederick Banting und (nicht zu vergessen) auch Charles Best als Entdecker des Insulins DIE Helden aller Diabetiker, zumindest so lange bis, jemandem mit der HEILUNG des Diabetes der nächste Durchbruch gelingt…

Doch heute rückt der Weltdiabetestag aufgrund der Terroranschläge in Paris und Beirut bei mir in den Hintergrund. Sorry, mir ist heute das „Happy World Diabetes Day“ vergangen. Grausam, was in unserer Welt passiert! Heute hier also keine „Blue Circles“ und Feierei. 

Und alle so: „Happy WDT!“ Und ich so: „Nein, nicht happy!“

Normalerweise feiere ich den Weltdiabetestag gebührend: AKTION AKTION AKTION!!! Aber nun hänge ich hier nachdenklich, aber auch völlig „verkatert“ rum. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn zwei neue Kater sind bei uns eingezogen: Robusta und Tapsner.

In letzter Zeit ist sehr viel Aufregendes in meinem Leben passiert, viele positive Veränderungen, Turbulenzen und wenig Schlaf. Aber das ist auch gut so. Denn für den Stress (abgesehen von gesundheitlichem), den man sich zumutet, ist man oft selbst verantwortlich. Aber auch das interessiert heute alles nicht.

Rendezvous mit vier Männern!

Heute habe ich „nur“ ein Rendezvous mit meinen drei Männern, um nachzudenken, Kraft zu tanken. Obwohl mit DREI MÄNNERN Kraft tanken? Rauben die einem nicht eher die Kraft ;-P? Nein, mein Mann Hendrik (Moppi) und unsere zwei Kitten-BKH-Kater Tapsner und Robusta tun das in der Regel nicht ;). Aber genau genommen gibt es noch einen vierten Mann im Bunde, und der raubt mir tatsächlich manchmal etwas die Kraft: Mein Diabetes ;-P.

Ja, der Diabetes ist nun mal männlich, auch wenn viele sich damit schwertun und gerne von DIE Diabetes oder noch „fälscher“: DIE DIABETIS sprechen. Obwohl eine Zicke ist er ja schon manchmal.

Wie dem auch sei, ich hatte mir heute etwas Zeit genommen nachzudenken. Klappt beim Lauftraining wunderbar, wenn ich nicht zu schnell und konzentriert unterwegs bin. War ich nicht. Meine Gedanken im Sinne des Weltdiabetestages…

Weltdiabetestag: Rendezvous mit 4 Männern!

Weltdiabetestag: Rendezvous mit 4 Männern! Der Diabetes war der Fotograf.

Woran ich denke, wenn ich über Diabetes nachdenke

Als erstes wollte ich heute beim Laufen am 14. November natürlich über die Entdeckung des Insulins nachdenken. Klar wie Kloßbrühe, ohne dessen Entdeckung wären Typ-1-Diabetiker jetzt nicht am Leben. Dann folgen eigentlich schon bald Gedanken wie: „Wo waren wir damals und wo stehen wir heute?“.

Die Medizintechnik ist in Sachen Diabetes, sagen wir mal vorsichtshalber: „halbwegs“ schnell fortgeschritten. Es wäre deutlich mehr möglich gewesen, aber Hürden/Blocker (etwa Gesetze und Wirtschaft) bremsen den Fortschritt aus. Aber wäre es nicht noch viel wichtiger, dass die Medizinforschung in Sachen Heilung fortschreitet? Sicher ist die Medizintechnik eine große Stütze im Alltag und ermöglicht uns fast ein „normales“ Leben, aber sie kann eben nicht alles… Aber ist denn eine Heilung tatsächlich möglich, ohne dass sie weitere, vielmehr neue Probleme mitbringt?

Diese Gedanken wären schnell verdrängt worden von, „wäre es nicht erst einmal viel wichtiger, dass Insulin in allen Ländern ausreichend zur Verfügung steht, als über eine Heilung nachzudenken?“.

Dennoch lasse ich eigentlich auch Gedanken übers Amylin zu, das uns Typ-1-Diabetikern neben Insulin fehlt, diese verfolgen mich schon seit Jahren. In den USA hat es sich bewährt. Hier in Deutschland ist Amylin nicht zugelassen. Das verstehe jemand mal. Und zack entsteht ein Gedanken-Wirr-Warr, dass dich letztendlich auch nicht weiterbringt.

Man kann sich in Gedanken verstricken noch und nöcher… Ganz ehrlich, aber meine Gedanken sind heute bei den Vorfällen/Opfern/Angehörigen in Paris und Beirut… Heute also keine Ode ans Insulin.

 

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