Nachhilfe bei den Profis: Lauftag mit den Hahner Twins und Thomas Dold

Heute habe ich zusammen mit anderen Laufbegeisterten am Lauftag der Hahner Twins in Hannover teilgenommen. Wenn meine zwei großen Vorbilder schon mal in meiner Heimat sind, dann will ich sie natürlich auch treffen. Obwohl… für das, was ich heute an Wissen mitgenommen habe, wäre ich auch nach Timbuktu gereist.

Treffen mit den Hahner Twins unterm Schwanz

Nach dem ich Anna und Lisa Hahner schon Samstag vor dem Hannover Marathon in der Nähe ihres Hotels treffen und persönlich kennen lernen durfte (danke an Eichels Event, dass ihr das ermöglicht habt), sie am Sonntag in Hannover an der Marathon-Strecke kräftig angefeuert hatte (ich war scheinbar nicht zu überhören), freute ich mich heute besonders auf das Insiderwissen der derzeit besten deutschen Marathon-Läuferinnen. Ich bewundere besonders den Ehrgeiz der Zwillinge und wie sie dem Druck mit einem Lächeln stand halten können. Wahnsinn!

Noch einen Tag vor dem Rennen hatte ich Anna gefragt, ob sie denn gar nicht aufgeregt sei, schließlich geht es um ihr Ticket nach Rio (Olympische Spiele im August), ihre Antwort: „Ich freue mich auf morgen, auf den Marathon und möchte endlich meine Leistung, die ich mir durch das Training hart erarbeitet habe, abrufen“.

Und das hat insbesondere Anna auch am Sonntag getan (Lisa hatte das Ticket nach Rio schon sicher) und die Olympia-Norm erreicht. Dennoch muss Anna bis Ende April noch ein bisschen zittern, denn es dürfen nun keine zwei weiteren deutschen Läuferinnen schneller sein als sie. Mhhh… Vielleicht sollte ich mich mal versuchen ;-P. Ähm okay.

Hahner-Twins Marathon Hannover 2016

Hahner-Twins-und-Thomas-Dold-Lauftag

Aber nun zurück zum heutigen Lauftag: Dieser hat meine „Defizite“ klar aufgedeckt. Im ersten Teil haben wir uns der Theorie zugewendet. Lisa hat auf dem Tisch getanzt ;), okay vielmehr die richtige Lauftechnik mit Hilfe ihres Trainers Thomas Dold vorgeführt.

Lauftechnik: Steh‘ auf beim Laufen!

Schon dabei ist mir schnell klar geworden, dass ich ein Sitz-Läufer bin (man bleibt quasi beim Laufen sitzen), kein Wunder bei mindestens 8 Stunden Schreibtisch täglich. Außerdem hole ich beim Laufen zu wenig Kraft aus den Armen heraus.

Im Praxis-Teil (dieser fand bei Sonnenschein am Maschsee statt) konnten wir uns darin gleich üben. Wir haben gegenseitig unseren Laufstil analysiert, vielmehr von den drei Profis, Anna, Lisa und Thomas analysieren lassen.

Während einige sich als Vorfußläufer entpuppten und damit beschäftigt waren auf den Mittelfuß zu laufen, waren andere damit zu Gange, wie etwa ich, die richtige Armtechnik und Becken-Haltung einzunehmen. Wir sind dann auch mal mit Absicht ein paar Laufschritte auf dem Hinterfuß gelaufen… Ein „No-Go“!

Stabilisations-, Koordinations- und Kraftübungen

Die Stabilisations-, Koordinations- und vor allem Kraftübungen haben mir weitere Schwachpunkte aufgezeigt. Anna, Lisa und Thomas hatten wache Augen darauf, dass wir die Übungen auch richtig durchführen. Sie haben sich Zeit für unsere Fragen genommen und sind auf jeden einzelnen eingegangen. Klasse!

Interessant fand ich auch die Themen wie „Mentale Stärke“ und „Motivation“, die ich insbesondere bei meinem 24-Stunden-Lauf in Rüningen (143 Mal die 1-Kilometer-Runde) auch beweisen musste. So versteifen sich auch Anna und Lisa auf ein konkretes Ziel, dass sie sich im Kopf immer und immer visualisieren. Auch bei meinem 24-Stunden-Lauf hatte ich das getan. Ich wollte ganz oben auf den Siegerpodest stehen (in dem Moment wusste ich, dass ich es schaffen kann) und ich habe mir dieses Bild damals immer wieder abgerufen und genauso habe ich es dann auch geschafft.

Herausforderung Diabetes

Viele Dinge habe ich beim heutigen Tag mit den Hahner-Twins auch auf den Diabetes übertragen können. Die Lauftechnik jetzt weniger ;), aber in Bezug auf „Motivation“ und „Mentale Stärke“ müssen wir Diabetiker uns schließlich 24 Stunden 365 Tage im Jahr beweisen und das ist definitiv eine Herausforderung! Wenn ich das Ziel vor Augen habe (jeder hat da individuelle) die nächsten Wochen mit meinen Blutzuckerwerten im Bereich von 100-150 mg/dl zu bleiben, habe ich zwar keine Garantie dafür (Hormone lassen grüßen), aber je mehr ich mich darauf versteife, mir dieses Ziel visualisiere, desto mehr arbeite ich daran und desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich es auch schaffe!

Hahner-Twins Lauftag Maschsee Hannover

Mein Fazit des Lauftages

Insgesamt hatten wir jede Menge Spaß mit den Dreien, aber auch wir Laufseminar-Teilnehmer haben uns untereinander super verstanden. Ich weiß noch nicht, ob morgen der Muskelkater im Bauch auf das viele Lachen oder auf die Kraftübungen schieben kann ;).

Ich habe so verdammt viel gelernt und das, obwohl ich eigentlich schon länger laufe. Ich weiß jetzt, wo meine Schwächen, meine Defizite liegen. Ich habe Anna, Lisa und Thomas kennen und lieben gelernt. Sie sind drei SEHR sympathische, optimistische, authentisch gebliebene Menschen, die uns allen und jeden einzelnen von uns hilfreiche Tipps gegeben haben. Ich kann euch nur raten, wenn ihr die Gelegenheit habt, nutzt die Chance und nehmt an einem Hahner-Twins-Lauftag teil.

Geteilte Freude ist doppelte Freude!Share on Google+Share on FacebookTweet about this on TwitterPin on Pinterest