„Diabetes läuft.“, der etwas andere Spendenlauf! 

Knapp 500 Menschen liefen, gingen, radelten, skateten und paddelten am 6.11.2016 einmal um den Maschsee in Hannover. Selbst Regenschauer hielten die Teilnehmer nicht davon ab, beim Spendenlauf „Diabetes läuft.“ alles zu geben und die 6 km lange Strecke auf verschiedenste Art und Weise zu bewältigen. Spaß, Austausch, Aufklärungsarbeit statt Leistungsdruck und Spenden für die Diabetes-Forschung standen bei diesem „etwas anderen“ Lauf im Vordergrund.

Insgesamt konnten mit dem Startgeld 4500 Euro an das Forschungsprojekt „künstliche Bauchspeicheldrüse“ gespendet werden.

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(Fotos by Fotowerkstatt Szabo, Patricia Szabo)

Die Organisation und die Emotionen

Fast ein ganzes Jahr waren mein Mann und ich mit der Organisation von „Diabetes läuft.“ beschäftigt. Logo, Webseite, Sponsoren-Akquise, Genehmigung/Aufbau, Versicherung, Polizei, Feuerwehr, ASB, Marketing, Anmeldungen, Technik, Versorgung, Finanzen, FAQs…

Wenn ich das ganze Projekt von der Idee bis zu den Nachbereitungen betrachte, kann ich nur sagen: Es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht, ich habe jede Menge Erfahrungen sammeln und neue Kontakte knüpfen können. Die Organisation hat aber auch Energie geraubt, Nerven gekostet und es sind auch Tränen geflossen. All‘ das gehört wohl dazu, wenn man sehr viel Herzblut in etwas steckt.

Warum ich diesen Diabetes-Spendenlauf organisiert habe…

Der Grund, warum ich diesen Lauf ins Leben gerufen habe, war ein nicht ganz uneigennütziger (das ist es wohl nie):

Ich habe selbst seit 20 Jahren Typ 1 Diabetes, treibe viel Sport, laufe etwa Marathons/Ultraläufe, nehme selbst an Spendenläufen teil. Mir ist es wichtig Aufklärungsarbeit in Sachen Diabetes zu leisten, weil mich viele Vorurteile, mit denen ich im Alltag konfrontiert werde, nerven. Klar, müssen wir Diabetiker (nicht nur beim Sport) ein bisschen mehr beachten als Nicht-Diabetiker, können aber trotzdem genauso viel leisten. Und ja wir dürfen auch Zucker essen.

Impressionen von der Vorbereitung von „Diabetes läuft.“

Warum ich mit dem Startgeld das Forschungsprojekt „Closed Loop“unterstütze…

Spätestens seitdem ich Diabetes habe, träume ich auch schon von Heilung ;). Nun gut… Heilung ist immer noch nicht absehbar, aber die künstliche Bauchspeicheldrüse, das „Closed-Loop-System“, greifbar. Deswegen habe ich mich entschieden, nachdem mir Prof. Dr. Danne sein „Closed Loop“-Forschungsprojekt im Kinderkranhenhaus Auf der Bult persönlich vorgestellt hatte, und ich gesehen habe, wie weit es schon fortgeschritten ist, dieses mit meinem Spendenlauf „Diabetes läuft.“ zu unterstützen.

Genau genommen sind die Teilnehmer des Spendenlaufs die wahren Unterstützer: Durch eure Startgelder sind 4500 Euro zusammengekommen, die ich bereits weitergereicht habe. Dr. Danne konnte leider nicht persönlich am Maschsee Hannover dabei sein, aber Frau Dr. Kordounuri, die dieses Projekt ebenfalls  leitet, hat es uns vor Ort vorgestellt.

Das Lauf-Event und wem ich danken möchte…

Das Rahmenprogramm begann um 10.00 Uhr. Die Feuerwehr Ricklingen mit Jens Koss hatte sich bereits schon um 7:00 Uhr getroffen, um aufzubauen und Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. (Fotos by Fotowerkstatt Szabo, Patricia Szabo)

Tatütataaa die FFw Ricklingen...

Tatütataaa die FFw Ricklingen…

Zahlreiche freiwillige Helfer, etwa Familie, Freunde, Diabetiker und Nicht-Diabetiker, die sich über meinen Blog gemeldet haben, waren ab 8:00 Uhr am Maschsee, um mit anzupacken! Das ist einfach großartig!!! Ein paar Personen möchte ich hier besonders
hervorheben und für die Unterstützung danken:

Meinen Eltern Rita und Jürgen, meiner Schwester Michaela und ihrem Mann Henning, meiner Schwiegermutter Christiane, Steffi, Insa, Volker, Bene, Jörg, Kim, Sanny, Janine, Pathi (FoWe), Jens und Yvonne, Reinhard (VGH), Luca, Lisa, Pathi, Frau Simon, Michaela Schupp (Chocolats de Luxe), Dany,  Julian, Thomas, Frau Dr. Kordonouri, Nicole und Gaby (DiabetesDE), last but not least meinem Mann. Großartig, was ihr geleistet habt! (Fotos by Fotowerkstatt Szabo, Patricia Szabo)

Meine Eltern

Meine Eltern

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Det’s Laufshop hat den riesigen Startbogen und Pavillons gesponsert, die Metro Laatzen Wasser und Becher, Dextro Energy Cooler und jede Menge Getränkepulver und Hypo-Helfer, Slendier Slendier-Nudeln, Green Cola Green Cola ;), … all das ging weg wie warme Semmeln! Echt mega, dass ihr so großzügig ward. (Fotos by Fotowerkstatt Szabo, Patricia Szabo)

Außerdem gab es vor Ort 100 Prozentige Schokolade von Chocolats de Luxe (Michaela Schupp), die auch gerne darüber informiert hat. Die Sonnenapotheke Hannover und Frau Remus haben eure Blutzuckerwerte gemessen und standen euch mit Rat und Tat zur Seite. Großartig!

Ein dickes fettes DANKE auch an mylife, die diesen Lauf nicht nur gesponsert haben, sondern mich von Anfang an bei den Vorbereitungen begleitet haben. Insbesondere Dany, Julian und Thomas danke ich dafür sehr! Ebenso DiabetesDE, die die Schirmherrschaft übernommen haben (danke Nicole und Gaby)!

Nach der Begrüßung/Danksagung, in dem Zusammenhang danke auch an Media Agent für die Bereitstellung der Technik (+ den super Service), etwa gegen 10:30 Uhr heizte Sven Blankenberg vom FitTeam Hannover die Läufer mit einem großartigen Aufwärmtraining so richtig ein. Das motivierte, brachte ne Menge Spaß und Stimmung und Sven hat den letzten beiden Ziel-Einläufern sogar ein kostenloses Personal-Training versprochen. Klasse! (Fotos by Fotowerkstatt Szabo, Patricia Szabo)

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Was macht „Diabetes läuft.“ so besonders/anders?

Angefangen beim Aufwärmtraining, über den Startschuss, bis hin zum Zieleinlauf, war es ein etwas anderer Lauf… Bei der Veranstaltung gab es Startnummern, die keine waren, sondern einen Blutzuckerwert darstellten. Auch die Laufshirts waren irgendwie anders und fielen etwas kleiner aus ;).

So hatte ich überlegt, 500 Schweißbänder mit Reißverschluss zu entwerfen und produzieren zu lassen. Das Reißverschlussfach finde ich praktisch für Traubenzucker, Teststreifen, Messgerät, Schlüssel… was auch immer Diabetiker so mit sich schleppen (müssen/sollten). Es gab einen wahnsinnigen Ansturm auf diese Schweißbänder. (Fotos by Fotowerkstatt Szabo, Patricia Szabo)

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Für den Startschuss hatte ich eine Riesen-Spritze besorgt, mit der ich Wasser in die Luft spritze. Die etwas andere Interpretation von „Schuss“ also. Mein Mann hat dem Lauf ein eigenes, geniales und absolut passendes Lied gewidmet, dass er eigens produziert hat (seit knapp 20 Jahren ist er Musikproduzent). Da es im Gewusel vor Ort etwas untergegangen ist, werde ich es an dieser Stelle in Kürze noch mal veröffentlichen!

Die Läufer wurden von einem Polizisten auf dem Mountainbike begleitet, der mit im Anschluss lobende Worte zukommen ließ, dass er selten so eine reibungslose Lauf-Veranstaltung erlebt habe! Diese Lob gab ich direkt Jens Koß, damit an die Freiwillige Feuerwehr Ricklingen weiter, die sich nicht nur um den Aufbau, Bänke, sondern auch um die Sicherheit der Läufer gekümmert haben, etwa Pfosten aus den Böden entfernt und Streckenposten aufgestellt haben! Klasse!

Dieser Lauf wollte nicht nur „laufend“ unterstützt werden, sondern auch paddelnd. Arndt und Pit aus Hamburg starteten im Wasser. Ein schönes Bild :). (Fotos by Fotowerkstatt Szabo, Patricia Szabo)

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Auch Hunde mit Startnummern und Schweißbändern sah man auf der Strecke. Ein amüsanter Anblick. Spätestens als der Startschuss fiel, lief mir die erste Träne über die Wange und es kam so ein Gefühl der Erleichterung auf. Ich war einfach happy! (Fotos by Fotowerkstatt Szabo, Patricia Szabo)

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Sieger und das Motto der Welfare-Laufserie

Die schnellsten Läufer benötigten weniger als 22 Minuten. Im Ziel erwartete die Läufer Bene ;). Das ist ein guter Freund von Hendrik und mir, dem wir eigens gebastelte Olympia-Ringe aus dem blauen Diabetes-Kreis in die Hand drückten. Bene musste für zahlreiche Fotos herhalten und durfte sich über Kommentaren wie „der Olympiamann ist ein Weltwunder“ freuen. (Foto by Fotowerkstatt Szabo, Patricia Szabo)

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Natürlich sollten auch die ersten drei Männer und Frauen geehrt werden. Etwa mit Medaillen aus Glas , selbstgenähten Bauchspeicheldrüsen (Körnerkissen, das Wärmen und Kühlen kann, denn wenn unsere Bauchspeicheldrüsen schon zu dumm sind Insulin zu produzieren, dann sollen sie wenigstens diese Funktion übernehmen können, oder?) und Preisen, etwa Marathon-Freistarts. Unter den Gewinnern auch Wiebke (schnellste Frau) vom Diabetes Programm Deutschland!

Es gab bewusst keine Zeitmessung, denn der Spaß, Austausch und gute Zweck sollte im Vordergrund stehen. Sowie es bei der Welfare-Laufserie üblich ist. Ihr gehören 6 weitere Spendenläufe an, die alle einen anderen Zweck unterstützen und das Motto „Laufend Gutes tun“ vertreten.

So kam es, dass ich auch Margot (seit über 50 jahren Typ-1-Diabetikern, die 500 Kilometer angereist ist um zu helfen) mit einem selbstgenähten Bauchspeicheldrüsen-Körnerkissen und Jens (Freiwillige Feuerwehr Hannover) mit einer Medaille für ihren großartigen Einsatz geehrt habe! Sie haben es mehr als verdient! Großartig-verrückt, dass einige Läufer sogar aus Österreich und der Schweiz angereist kamen. (Foto by Fotowerkstatt Szabo, Patricia Szabo)

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Es gab gleich zwei Verlosungen

Bei der an die Siegerehrung anschließenden Verlosung konnte Insa (auf dem Foto links, Organisatorin des Muko-Spendenlaufes) Hendrik und mich vor dem absoluten Chaos retten. Durch den Regen hatten wir die zahlreichen Gewinne, die mit von verschiedensten Herstellern/Firmen großzügig gespendet wurden, schützen und umsortieren müssen. So dass wir Probleme hatten alle wieder zu finden.

Aber alle Gewinne haben einen Besitzer gefunden. Danke an alle Sponsoren!!! , die zum Gewinnspiel mit Gutscheinen und Sachspenden beigesteuert haben. Großartig!

Auch bei der zweiten Verlosung, der Welfare-Laufserie, dessen Voraussetzung für die Teilnahme vier absolvierte Läufe aus der Welfare-Laufserie sind, war die Freude etwa über eine Laufreise nach Malta und die Teilnahme am Marathon vor Ort riesig.

Mein Fazit

Ich bin noch immer überwältigt von diesem Lauf, den zahlreichen lieb-verrückten Teilnehmern, den vielen freiwilligen Helfern und Unterstützern. Zudem bin ich erleichtert, dass der ASB sich vor Ort gelangweilt hat, dass der Aufbau der Bühne, der Zelte/Pavillons und Toiletten so reibungslosen von statten ging.

Dass ich euch vor Ort alle in den Arm schließen konnte, auch wenn ich einige von euch nicht zuordnen konnte. Entschuldigt auch, dass ich vor Ort kaum Zeit für euch hatte.  Ich weiß das ALLES sehr zu schätzen und spätestens nach diesem Lauf, weiß ich auf wen ich zählen kann. Ich hoffe, dass euch „Diabetes läuft.“ mindestens so viel Spaß gemacht hat wie mir.

Ich bin beeindruckt von eurem positiven Feedback, den Anregungen und weiteren Ideen…
Bleibt mir nur zusagen: DANKE DANKE DANKE! Und entschuldigt bitte, wenn ich es nicht schaffe, alle E-Mails, Kommentare, Nachrichten zu beantworten. Aber gelesen habe ich sie alle! IHR HABT „DIABETES LÄUFT:“ GEROCKT!

PS: Weitere wahnsinnig coole Bilder und Impressionen findet ihr auf „Diabetes läuft.“/Impressionen. 

Es kullern Tränen bei "DIabetes läuft."

Es kullerten auch Tränen bei „Diabetes läuft.“

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