Hypnose: Pancreas besoffen, ich in Trance…

Während mein Pancreas weiterhin externes Insulin schlürft, lasse ich mich hypnotisieren. Bereits das vierte Mal habe ich mich in Trance versetzen lassen. Jedes Mal habe ich die Hypnose genossen und wäre am liebsten ewig in diesem Trance-Zustand verblieben… Ich möchte an dieser Stelle keine Definition von Hypnose nachplappern oder euch sonstige allgemeine, schlaue Informationen an die Hand geben, sondern meine eigenen Erfahrungen schildern. Das macht die Sache doch interessanter, oder ;)?

Hypnose: Pancreas schlürft externes Insulin, während ich mein Unterbewusstsein besuche

Hypnose: Pancreas schlürft externes Insulin, während ich mein Unterbewusstsein besuche

Warum ich mich hypnotisieren lasse…

Jeder Mensch hat seine Geschichte und auch Dinge erlebt, die ihn beeinflusst und geprägt haben, ihm zu dem Menschen gemacht haben, der er ist. Vielleicht möchte man aber einige Denkweisen, Gewohnheiten, Ängste ablegen oder sich von Schmerzen, Depressionen oder Süchten befreien. All das und vieles mehr ist möglich mit Hypnose, denn damit verschafft man sich Zugang zu seinem Unterbewusstsein und kann es auf diesem Wege neu programmieren. Was genau meine/deine „Probleme“ sind, interessiert an dieser Stelle weniger. Fakt ist, dass die Anwendungschancen vielfältig sind und man mit Hypnose zu neuer Energie und Gelassenheit finden kann.

Hypnose hat sich sogar als Alternative zum Narkosemittel bewiesen. So werden beispielsweise Operationen am Herzen unter Hypnose durchgeführt. So was macht Hoffnung, dass Hypnose noch mächtigere Dinge im medizinischen Bereich zu leisten vermag. Vielleicht könnte man ja sogar den Dia… nein, ich will jetzt nicht zu spirituell werden. Aber Wilhelm von Humboldt hat jedenfalls mal gesagt, „dass die Zeit kommen wird, wo es als Schande gilt, krank zu sein, wo man Krankheiten als Wirkung verkehrter Gedanken erkennen wird.“

Mhhh… entweder denke ich verkehrt und bin eine Schande oder wir sind noch nicht in der Zeit angekommen. Schade eigentlich ;). Nein, Hypnose wird wohl meinen Diabetes nicht heilen, aber ich habe damit eine Therapieform für mich entdeckt, die mir in vielerlei Hinsicht hilft. Also kommen wir zum Punkt.

Hypnose mit Diabetes Typ 1

Selbsthypnose… Nein, es ist mir noch nicht gelungen, auch wenn es danach aussieht 😉

Wie habe ich meine erste Begegnung mit Hypnose und den ersten Erfolg erlebt?

Mein erste Begegnung damit hatte ich tatsächlich in einer diabetologischen Schwerpunktpraxis. Ich hatte tierische Angst vor einer Untersuchung und konnte mich nicht mehr beruhigen. Es kam zu einer Panikattacke. Einer der Diabetologen aus dieser Praxis hat Erfahrung mit Hypnose, was ich aber nicht wusste. So kam es, dass er mir mit Hilfe von Hypnose helfen wollte.

In einer ruhigen Umgebung bat er mich die Augen zu schließen, nachdem ich mich auf einen bequemen Stuhl gesetzt hatte. Er stellte mir Fragen, die ich in meinem Inneren, nur für mich, beantworten sollte. Gesagt getan. Mit Hilfe eines Symbols, dass aus den Antworten seiner Fragen für mich entstand und das ich mir vor Augen führen sollte, konnte ich in Kombination mit seiner angenehmen Stimme, tatsächlich meine Angst überwinden und mich wieder beruhigen. Dieses Symbol habe ich noch heute, Jahre später, in meinem Kopf und hole es mir aus meinem Unterbewusstsein hervor, wann immer ich es brauche.

Die zweite und dritte Begegnung mit Hypnose

Die zweite und dritte Begegnung mit Hypnose machte ich in meinem Fitnessstudio. Dort fanden zwei allgemeine Info-Veranstaltungen dazu statt. Dabei wurde nicht nur über Hypnose informiert, sondern auch praktiziert. Es handelte sich um eine allgemeine Gruppenhypnose zum Thema Teil 1: „Leistung im Sport“ und Teil 2:“Stress und Gewichtsreduktion“. Ich nahm an beiden Veranstaltungen teil. Regina, die Hypnotiseurin, kannte ich bereits aus Kursen etwa RückenFit und CX Worx. Sie macht das wirklich klasse und mir fiel schon in ihren Kursen ihre interessante, angenehme Stimme/Stimmlage und sympathische Art auf.
Etwa 10 Personen haben sich je Info-Veranstaltung von ihr hypnotisieren lassen. Wir lagen bequem im leicht abgedunkelten Fitnesskursraum bequem auf unseren Matten. Die Hypnotiseurin (Regina) hat uns auf eine Reise zu unserem Unterbewusstsein geschickt. Das hat sie allein durch ihre angenehme Stimme, ihre bildhafte Sprache und einer „Geschichte“ geschafft, in die sich jeder für sich selbst eingebracht hat. All die Laster, Probleme, Schmerzen (was auch immer), aber auch die zu erreichenden Ziele habe darin ihren Platz gefunden. In dem Trance-Zustand fand ich einen Weg, wie ich Probleme zunächst „symbolisch“ loswerden kann. Ich habe also eine Lösung gefunden, wie ich die Probleme loswerden kann (lösungsorientierte Hypnose).
Das ganze ist ein bisschen mit einem Traum vergleichbar. Wenn du träumst, dann siehst du auch direkt das, was dir widerfährt und du kannst in deinem Traum auch selbst handeln bzw. aktiv werden.
Diabetes und Hypnose: ein spannendes Thema

Hypnose: ein spannendes Thema, besonders auch für Typ-1-Diabetiker, wie ich finde

Während der Hypnose fährt der Stoffwechsel komplett runter. Ich hatte eher zu niedrige als zu hohe Blutzuckerwerte beobachtet. Auch Blutdruck und Puls sinken. Uns wurde auch etwas kalt. Wir waren alle in Trance. Diesen Zustand habe ich als sehr angenehm empfunden, so kam es auch, dass ich am zweiten Teil der Veranstaltung auch teilnahm, um noch mal in den Genuss zu kommen ;). Tatsächlich hatte ich nach der zweiten Hypnose eine Unterzuckerung und musste Traubenzucker (vorzugsweise Apfel) zuführen. Vielleicht war das auch Zufall, dass mein Blutzucker absank. Ich spürte jedoch auch, dass mein Körper besser durchblutet war.

Beginn der Hypnose-Therapie

Nach diesen Hypnose-Veranstaltungen in meinem Fitnessstudio habe ich mich entschieden, eine Hypnose-Therapie zu starten, bei Regina. Lag mitunter daran, dass ich das Gefühl habe, ihr alles erzählen zu können, sie eine sehr positive Ausstrahlung hat und die Chemie einfach stimmt. Meine erste Hypnose-Stunde (eine ganze Stunde war ich in Trance) habe ich bereits hinter mir. Sie begann mit einem Vorgespräch, in dem ich über mich erzählte und darüber, was ich mit der Hypnose erreichen möchte. Da wird wohl bei jedem eine Liste zusammenkommen ;). Meine Liste ist auch etwas länger. Direkt nach der Besprechung war klar, dass wir direkt die Probleme als erstes angehen, die mich auch am meisten belasten. Gesagt, getan. Sie arbeitet mit einer lösungsorientierten Hypnoseform (wie oben schon erwähnt).
Eine knappe Stunde hat mich Regina in Trance versetzt. Es ging auf eine Reise, an schöne Orte, ich hatte interessante Begegnungen, kehrte in einer Villa ein und konnte dort mit Hilfe technischer Mittel, Regler verschieben, Knöpfe drücken und meinen Körper damit in Einklang bringen ;). Das mag für dein ein oder anderen „abgefahren“ klingen, aber nur solange bis man es wohl selbst erlebt hat! Ein unbeschreibliches tolles Gefühl!
Nach der Hypnose habe ich mich anders, besser gefühlt. An dem Tag hatte ich zuvor Schmerzen, sie waren nun nicht mehr da und die Stelle fühlte sich besser durchblutet an. Verrückt. Wie hat sie das gemacht? Zauberei? Nein, ich denke nicht. Am nächsten Tag hatte ich auch wieder leichte Schmerzen, aber mit Hilfe meiner Gedanken, schaffte ich es, dass sie wenige stark waren. Ich weiß was zu tun ist, wie ich die Schmerzen verbannen kann. Ich stecke sie in eine Truhe, verschließe sie… Ihr lacht, aber es funktioniert. Diese Truhe habe ich im Trance-Zustand auch zur Hilfe genommen.

Wie geht es weiter?

Ich denke im Alltag immer an diesen „Trance-Zustand“ zurück und was in diesem „Traum“ geschah. Ich möchte an dieser Stelle aber nicht zu viel erzählen. Vielleicht interessiert euch das gar nicht? Falls doch, dann kommentiert gerne und ich berichte über die Erfolge und Nicht-Erfolge… Ich würde auch ein Interview mit Regina zu diesem Thema veröffentlichen, wie sie es schafft Gedanken neue Wege gehen zu lassen, Schmerz zu verbannen, einem Stress oder Ängste zu nehmen. Interesse, das zu lesen?

Ich denke, dass besonders auch in Bezug auf Diabetes die Hypnose-Therapie viel ErfolgDiabetes und Hypnose bringen kann. Natürlich, nein wahrscheinlich (ich weiß, dass ich nichts sicher weiß), wird Hypnose meinen Diabetes nicht heilen, aber dennoch hilft es mir ungemein. Denn wer Diabetes hat, hat nicht „nur“ Diabetes, sondern einen zweiten Vollzeit-Job und das belastet.

Nach allen vier Hypnose-Begegnungen hatte ich übrigens einen niedrigeren Blutzucker, weil ich völlig entspanne, der Stoffwechsel fährt völlig runter. Aber mein defektes Pancreas ist natürlich auch weiterhin von externen Insulin abhängig. Doch wer weiß schon, vielleicht sind Krankheiten wirklich wie Wilhelm von Humboldt gesagt hat, die Wirkung verkehrter Gedanken. Noch glaube ich nicht daran ;). Aber ich bin gespannt wie es weitergeht. Ihr auch? Dann kommentiert, was ihr denkt, ob ihr interessiert seid, ihr weiter davon zu lesen :). Ansonsten gehe ich auch gerne wieder alleine auf Reisen. In diesem Sinne… 😉

Geteilte Freude ist doppelte Freude!Share on Google+Share on FacebookTweet about this on TwitterPin on Pinterest