Diabetes Blog Woche: 8 kuriose Fälle à la „Das darf doch nicht wahr sein!“ (#DBW2018)

Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Habe da einen Diabetes abzugeben. Heutiges Thema und Tag 1 der Diabetes Blog Woche #DBW2018: Abgabe! Jaaaa es ist tatsächlich endlich wieder soweit: Diabetes Blog Woche ist Programm, nachdem sie letztes Jahr pausierte. Diese Woche kommt sie wieder und wer es noch nicht mitbekommen hat, informiert sich hier und steigt direkt mit ein, als Diabetes Blogger oder Leser. Los geht’s! Nun, also heutiges Thema der #DBW2018: Abgabe! Wem würdest du einen Tag lang deinen Diabetes geben und warum?

Diabetes Blog Woche #DBW2018

Tja, den meisten Menschen wünsche ich den Diabetes nicht an die Backe, aber in meiner langjährigen Diabetes-Kariere sind mir schon einige, um ehrlich zu sein, auch nicht gerade wenige Menschen begegnet (und es werden nicht weniger), denen ich einfach gerne mal zeigen würde, was es bedeutet, 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag, ohne Pause in Vollzeit selbst die Aufgabe eines Organs zu übernehmen. Zu rechnen, zu planen und andere Hormone mit der richtigen Dosis Insulin zu überlisten. Richtig, was natürlich nicht immer funktioniert. Insbesondere im (Leistungs-)Sport begegne ich tagtäglich Besserwissern, die es einfach nicht verstehen wollen etwa, dass ich mit 40 mg/dl nicht ohne etwas zu essen lossporteln kann, MANN!

Fragen zum Diabetes sind jederzeit und gerne erlaubt, aber auf Klugscheißereien kann ich gut und gerne verzichten. Nach über 20 Jahren kann mir da kaum jemand etwas vormachen, jedenfalls niemand, der den Diabetes nicht selbst an der Backe hat, Leistungssport betreibt und/oder vom Fach ist. Denn neben den Klugscheißern gibt es da leider auch noch die Wunderheiler. So und ich habe mal gesammelt, das sind (übrigens nur die Best of) „Das darf doch nicht wahr sein“…

Diabetes Blog Woche

8 kuriose Fälle à la „Das darf doch nicht wahr sein“

  1. Diabetes heilen, kann man durch die Einnahme von MMS Tropfen (Miracle Mineral Supplement/Jim Humble), welche den Körper von Bakterien und allem „Bösen“ reinigen sollen. Achsooo… Nicht. Jupp, danke Chlorreiniger nehme ich zum Reinigen der Toilette, aber nicht für meinen Körper.
  2. Mich erreichte vor geraumer Zeit mal eine E-Mail über meinen Blog: „Mit Quantenheilung könne man mich vom Diabetes Typ 1 befreien.“ Natürlich frage ich nach, wie das denn genau funktionieren soll ;)? Antwort: Man wolle mich am PC anschließen, mit Hilfe der Return-Taste könne man dann „Schiefgesteuertes“ und „Fehlgeleitetes“ im Körper auslöschen. ACH SO… Nicht!
  3. Ein Trainer meinte zu mir, ich könne mit einem Wert von 40mg/dl ohne etwas zu essen und zu pausieren weitertrainieren. Ich wünsche ihm, dass er das Gefühl/den Zustand einer Hypo auch mal kennenlernen darf. Mal schauen wie weit und schnell er damit läuft.
  4. Klassische Kommentare wie „Das hatte meine Oma auch, dann lass doch einfach den vielen Zucker weg“, kennen wir wohl alle zu Genüge. Diesen Schlaumeiern würde ich auch gerne meinen Diabetes abgeben, um sie dann auch mit schlauen Tipps zu bombardieren ;).
  5. Ebenso denjenigen, die mir gesagt haben, selbst schuld, du hast bestimmt als Kind zu viel Schokolade und Zucker gegessen. Lass das mal weg, dann geht auch der Zucker weg. Mittlerweile ziehen solche lachhaften „Schuldvorwürfe“ aber fast schon an mir vorbei. In der Pubertät nach meiner Diagnose war das schwerwiegender als ein Schlag mit der Faust ins Gesicht. Kannste glauben.
  6. Auch Ärzte, Diabetolgen, die mir Vorwürfe gemacht haben, etwa weil der HbA1c-Wert nicht passte: „Was haben sie denn da gemacht?“. Die habe ich auch gefressen ;). Gerne dürfen sie es mal selber besser machen. Mit solchen Kommentaren erreichen sie insbesondere bei pubertierenden Typ1ern jedenfalls nichts!
  7. „Du denkst falsch.“ Ja klar und deshalb habe ich Diabetes. Mein Geist ist kaputt. Mein falsches Denken hat Diabetes Typ 1 verursacht. Aber das Coole ist, ich könne es mit Meditation wegdenken – ich denke dich gleich weg ;). Derjenige konnte übrigens auch schweben und seine Dioptrin verbessern. Man höre und staune. Ich überlasse ihn gerne meinen Diabetes, damit er mir genau erklären und zeigen kann, wie das funktioniert.
  8. Ein Fall in Hannover der für Entsetzen sorgte: Eltern, hatten ihrem Kind das Insulin verweigert. Was ist passiert? Richtig, es ist gestorben. Haben sie daraus gelernt? Nein! Wenn sie das Gefühl/den Zustand einer Hyper, einer Ketoazidose erfahren, würden sie es vielleicht doch mal mit Insulin probieren? Vermutlich auch nicht.

So und nun dürft ihr ergänzen, an wen ihr euren Diabetes einen Tag lang abgeben würdet? Vielleicht ja auch einem Menschen, der etwas stärker, disziplinierter, motivierter, geduldiger und ausdauernder durchs Leben gehen sollte? All das sind Charakter-Eigenschaften, die ich übrigens nicht zu Letzt durch den Diabetes dazu gewonnen habe, bzw. stärken konnte.

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