Insulin-Patch-Pumpen-Seitensprung: Wie sich das Medtrum A6 TouchCare®System im Alltag behauptet

Sitzt, passt, wackelt und hat Luft oder so ähnlich ;). Ich teste aktuell die neue Patch-Pumpe (= schlauchlose Insulinpumpe) von Medtrum mit dem zugehörigen CGM-System, die seit Oktober in Deutschland unter dem Namen A6 TouchCare®System erhältlich sind. Meine Diabetes-Leben-Facebook- und Instagram-Follower haben es schon mitbekommen… Und wie versprochen gebe ich heute hier ein erstes (!) Feedback zum System. In Kürze hier aber auch noch mehr dazu. Ich möchte das System erst ausgiebig testen, bevor ich auf alle Funktionen, Vor- und Nachteile detaillierter eingehe.

Wie meine treuen Leser und Follower wissen, bin ich Patch-Pumpen-Verfechter und schon ewig und drei Tage mit OmniPod unterwegs. Ich möchte (eigentlich, sag niemals nie) auch keine Schlauchpumpe mehr.

Mit der Medtrum Patch-Pumpe hat der OmniPod nun erste Konkurrenz bekommen, aber ob die Medtrum sich durchsetzen und sich behaupten kann, wird sich zeigen. Außerdem werden wohlmöglich in naher Zukunft noch weitere neue (nicht nur) Patch-Pumpen anderer Hersteller folgen… ;). Ob es nun bei einem Seitensprung bleibt, oder ich mich vom OmniPod trennen werden, kann ich bis hierher noch nicht sagen ;).  Aber einiges kann ich euch heute schon verraten…

Wer und was ist Medtrum bzw. das Touchcare A6 Insulin-Management-System?

Bisher war es noch ziemlich still um Medtrum. Die Infos im Netz über die neue Insulin-Patch-Pumpe und das CGM-System sind rar. Wundert mich nicht: Medtrum hat hierzulande bisher erst drei, übrigens seeeehr freundliche, Mitarbeiter. Das war’s. Sie bauen sich gerade erst hier in Deutschland auf und wir sollten ihnen eine Chance geben, zu wachsen und sich beweisen zu können. Hier erfahrt ihr mehr über das Unternehmen und das System: http://medtrum.com

Jetzt aber zu meinem ersten Feedback, zu meinen ersten Erfahrungen mit dem System, die ich bisher machen konnte.

Medtrum

Videos zum Medtrum A6 TouchCare®System

Zunächst drei Videos, vom Unboxing, über das Setzen des Patch-Behälters (es heißt nicht Pod!) auf die Hüfte  bis hin zum Setzen des CGM-Sensors.

Unboxing und Vorfreude…

Setzen des Patch-Behälters der Medtrum Insulinpumpe…

Setzen des Sensors des CGM-Systems Touchcare A7

Erstes Feedback…

So und nun kurz mein erster Eindruck… Was macht für mich dasSystem so besonders und was sollte noch optimiert werden.

Was das System besonders macht

Für mich hat das Medtrum TouchCare A6 Insulin-Management-System den entscheidenden Vorteil, dass die Patch-Pumpe eine Stahlkanüle hat (OmniPod nutzt Teflon). Somit konnte ich nachts und im Sport bereits einen bei mir (!!!) besseren Insulinfluss feststellen. Ich habe mit der Stahlkanüle ein sichereres Gefühl, dass das Insulin besser „durchflutscht“ und eben die Kanüle nicht abknicken kann.

Ich bin sehr froh darüber, dass Medtrum eine Kombi aus Insulinpumpe und CGM-System anbietet. Neben den CGM-typischen Alarm bietet die Medtrum Patch-Pumpe somit auch eine automatische Abschaltung bei zu niedrigen Blutzuckerwerten, wie man das von der 640 G von Medtronic kennt (leider aber erst ab 90 mg/dl, was für den Sport etwas zu spät ist, aber dafür gibt es ja Voralarme). Sehr schön: Im Vergleich zu manch anderen CGM-Systemen ist das Setzen des Sensors ein Klacks und erzeugt vergleichsweise wenig Müll. Wie schon im Video erwähnt: Wer nachlässig ist mit der Kalibrierung, darf seine Werte trotzdem noch einsehen. Andere Systeme sind da rigoroser und bestrafen einen bei vergessener Kalibrierung mit Dienstverweigerung.

Dankbar bin ich auch über die Möglichkeit, die Insulinpumpe „geräuschlos“ bzw. auf Vibration stellen zu können. Beim OmniPod ist dies nicht möglich und das Gepiepe raubt einen manchmal den letzten Nerv. Übrigens die Medtrum-Patch-Pumpe vibriert auch am Patch-Behälter! Praktisch, wenn das Smartphone (es gibt auch eine Medtrum App, dazu aber später mehr) oder der PDM nicht in der Nähe sind.

Was optimiert werden sollte…

Das Befüllen eines neuen Patch-Behälters dauert sehr lange, noch länger als beim OmniPod. Das sollte schneller gehen. Vielleicht war das auch nur eine Ausnahme und beim nächsten Patch-Behälter geht es schneller. Ich werde ein Auge draufhaben.

Der PDM sieht nicht nur aus wie ein LCD-Spiel aus den 80ern, funktioniert auch wie eines ;). Definitiv gewinnt dieser keinen Design-Award. Teilweise sind Buchstaben auf dem monochromen Display (nein, kein Farbdisplay) leicht versetzt/verrutscht. Die Tasten sind nicht beleuchtet, das ist nachts sehr unpraktisch, vor allem, wenn man sie anfangs noch nicht auswendig kennt.

Die Menüführung lässt zu wünschen übrig.  Die Anordnung der Pfeiltasten ist beispielsweise sehr gewöhnungsbedürftig und es dauert etwas bis man sich im Menü zurechtfindet und sein Ziel, zum Beispiel „Bolus abgeben“ erreicht. Wenn man den OmniPod gewohnt ist, muss man erst einmal etwas Umdenken, etwa beim Absenken und Erhöhen der temporären Basalrate. Bei all dem Meckern muss man jedoch bedenken, dass mir die Medtrum Patch-Pumpe einiges an Funktionen mehr bietet als der OmniPod und detailliertere Einstellungen vorgenommen werden können (z. B. 0,05er-Schritte beim Bolus, 1%-Schritte bei der temporären Basalrate und Anzeige des aktiven Insulins).

Größen-Vergleich OmniPod und Medtrum Patch-Pumpe

Zu guter Letzt noch ein Größenvergleich und alles Weitere in Kürze, wenn ich genügend Erfahrung gesammelt habe, um mir ein abschließendes Urteil zu erlauben.

Deutlich sichtbar: der PDM ist kleiner, der Patch-Behälter ähnlich groß:

Größenvergleich OmniPod und Medtrum

Größenvergleich OmniPod und Medtrum

 

* Hinweis: Das  A6 TouchCare®System wurde mir von Medtrum im Rahmen meiner Tätigkeit bei DIASHOP unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Dies hindert mich nicht daran, meine freie und ehrliche Meinung zu äußern. Alle Meinungsäußerungen sind meine eigenen und repräsentieren nicht notwendigerweise die Meinung von DIASHOP oder Medtrum.

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