Internationales DiabetesMeetUp und EASD: mein Highlight war Medtrum!

Ein wichtiger Hinweis vorweg: Die Reise-, Hotelkosten und Eintrittskarten für den EASD hat Roche Diabetes Care uns Diabetes Bloggern spendiert. Riesigen Dank dafür! Das heißt jetzt natürlich nicht, dass wir auf unseren Blogs nicht unsere freie Meinung äußern dürfen.

Roche Diabetes Care hat jedenfalls am 1. Oktober zum Blogger Networking Event anlässlich der 54. Jahrestagung der EASD (European Association for the Study of Diabetes) nach Berlin eingeladen. Das Motto: Co-Create to Make an Impact on the Diabetes Care of the Future.

Am Wasserturm auf dem EUREF-Campus kamen um die 60 internationale Blogger in Berlin zusammen, um gemeinsam über anstehende Innovationen zu diskutieren und zu überlegen, wie die Diabetesversorgung in Zukunft aussehen und von der Online-Community gefördert werden könne. Einerseits um ein Bewusstsein zu schaffen und andererseits um etwas für Menschen mit Diabetes zu bewirken.

Beim Blogger Networking Event fanden zwei Workshops gleichzeitig statt:  Connecting the Dots und Remember the Future. Ich habe mich dem Workshop Connecting the Dots angenommen, bei dem wir über die Diabetesversorgung in der Zukunft diskutiert haben: Was brauchen wir und wie können wir das in die Realität umsetzen? Im anderen Workshop wurde währenddessen ein personalisiertes Motivations-Feature für den mySugr Coach gestaltet. Am Ende haben wir unsere Ergebnisse alle zusammengeführt, die es sicher noch wo anders zu lesen gibt.

Weiter ging es dann ins Spionage-Museum in Berlin, wo es dann auch gemeinsames Abendessen in der James-Bond-Lounge gab. Roche hat wirklich keine Mühen gescheut.  Blogger Event Roche Diabetes Care

Aber, ich will euch nicht länger auf die Folter spannen. Kommen wir zu den Neuigkeiten, die ich am Folgetag auf dem EASD erfahren habe.

Neuigkeiten vom EASD

Leider war ich erkältet und bin leicht fiebrig in den Zug nach Berlin gestiegen. Aber ich wollte nicht absagen, die Diabetes-Blogger treffen und den EASD mit ihnen gemeinsam unsicher machen. Ich hatte mir im Vorfeld einige Fragen an die Hersteller, die beim EASD vertreten waren, überlegt. Ich beschränke mich darauf:

Insulinpumpe Medtrum

Extrem gespannt war ich auch auf den Stand von Medtrum. Wie sicherlich einige wissen, bin ich großer Fan von schlauchlosen Insulinpumpen (Patch-Pumpen) und trage daher einen Omnipod. Der Markt an Patch-Pumpen war bisher sehr übersichtlich. Medtrum ändert das nun und bringt diesen Monat seine Patch-Pumpe P6 auf den deutschen Markt. Warum das eine Alternative zum Omnipod sein könnte? Medtrum bringt ebenfalls sein CGM S6 heraus, dass sich mit der P6 zu einem Hybrid-Closed-Loop-System namens A6 koppeln lässt. Auch in Zukunft bleibt es spannend, da die Firma bereits ihre Folgeprodukte (konsequenterweise P7, S7 und A7 genannt) gezeigt hat.

Die Medtrum-PatchPumpe ist mit einer Stahlkanüle bestückt, dass macht sie für mich auch sehr attraktiv. Ich habe mir zeigen lassen, wie sie „gesetzt“ wird. Dazu möchte ich noch einen gesonderten Bericht schreiben.

Im Gespräch mit dem sehr sympathischen Medtrum-Chef und weiteren Pumpenherstellern habe ich ein interessantes Detail in Erfahrung bringen können: Die Hersteller von Patch-Pumpen würden gerne eine vollständige Bedienung über das Smartphone ermöglichen. Auch wenn das technisch gesehen kein Problem darstellt, scheitern die Hersteller an den hiesigen Gesetzen. So müssen wir auch zukünftig unsere PDMs mit uns „rumschleppen“. Aber wenn diese so niedlich sind wie der PDM der nächsten Medtrum-Pumpe, hält sich die Anstrengung in Grenzen ;).

Medtrum

Insulinpumpen Cellnovo, Kaleido und t:slim X2

cellnovot-slimMedtrum ist jedoch nicht der einzige Hersteller, der den Patch-Pumpen-Markt aufmischt: Auch die Insulinpumpen Cellnovo und Kaleido werden voraussichtlich ab kommendem Jahr erhältlich sein. Anders als beispielsweise der Omnipod handelt es sich hierbei jedoch eher um eine Mischung aus klassischer Insulinpumpe und schlauchloser Patch-Pumpe. Genau wie auch beim Omnipod erfolgt die Bedienung über ein separates Gerät, das per Funk mit der Insulinpumpe kommuniziert, die auf dem Körper klebt. Anders als beim Omnipod wird ein Katheter an die Insulinpumpe gesteckt. Und nur dieser Katheter wird regelmäßig ausgetauscht, die eigentliche Pumpe ist also kein Wegwerfartikel.

Auch vielversprechend, wenn auch keine Patch-Pumpe, ist die t:slim X2. Sie überzeugt mit einem hochauflösenden Touch-Screen und der Kopplung mit dem CGM Dexcom G5. Wäre ich nicht so auf Patch-Pumpen fixiert, wäre dieses Modell bei mir sicherlich in der engeren Auswahl.

 

Messsystem Freestyle Libre 2

Auch Abbott war natürlich vertreten und hat sein brandneues Messsystem Freestyle Libre 2 vorgestellt.

FreeStyle Libre 2

Als begeisterter Libre-Fan der ersten Stunde musste ich mir das natürlich gleich mal genauer anschauen. Auf den ersten Blick ist das Libre 2 ziemlich blau, das ist nämlich die Farbe des neuen Lesegerätes. Aber auch auf den zweiten Blick ist das Libre 2 blau, da es neuerdings die Kommunikation über Bluetooth beherrscht ;). Bluetooth ermöglicht eine Kommunikation zwischen Sensor und Lesegerät über mehrere Meter hinweg. Wer jetzt denkt, dass das Scannen des Sensors nun entfällt, den muss ich enttäuschen. Der Sensor übermittelt nur Über- und Unterschreitungen zuvor definierter Grenzwerte per Bluetooth, sprich: Hyper- und Hypo-Alarme(!). Zur Anzeige des Wertes muss man weiterhin scannen. Warum sich Abbott gegen das dauerhafte Senden von Werten entschieden hat, liegt auf der Hand: Entweder würde die Batterieleistung drastisch sinken oder eine größere Batterie müsste verbaut werden, die zum einen die Größe des Sensors erhöhen würde, zum anderen auch den Preis.

Da bekannt ist, dass der amerikanische Pumpenhersteller Bigfoot ein Cloosed-Loop-System auf Basis einer „neuen Libre-Generation“ entwickelt und 2020 auf den Markt bringen möchte, ist damit zu rechnen, dass es ein Libre 3 geben wird, welches dann auch permanent mit dem Lesegerät sprechen wird. Das ist aber Zukunftsmusik, das Libre 2 wird in wenigen Wochen bei uns erhältlich sein.

DexcomG6

Das neue CGM-System von Nintamed, Dexcom G6, wurde gelauncht. Dazu habt ihr bestimmt schon ein paar Pressemitteilungen gelesen. Da für mich das System aktuell nicht in Frage kommt, habe ich nur wenig Zeit am Nintamed-Stand verbracht. Die neue Setzhilfe ließ mich dann doch kurz verweilen… Interessant wie einfach und schnell sich der Sensor nun setzen lässt.

Nintamed Dexcom g6

Meine Fragen waren damit alle beantwortet. Ich freue mich jetzt darauf, die Neuankündigungen in meinen Diabetes-Alltag einzubauen. Was hätte euch noch interessiert?

PS: Was ich auch spannend fand, war der Hypo-Simulator. Hier bestand Möglichkeit, die Auswirkungen einer Unterzuckerung während einer Autofahrt mit Hilfe eines VR-Headsets wirklichkeitsnah zu erleben. Das würde ich gerne mal dem ein oder anderen Nicht-Diabetiker vorführen ;).

Hypo Simulator

Geteilte Freude ist doppelte Freude!Share on Google+Share on FacebookTweet about this on TwitterPin on Pinterest