Staeffs (er)Leben mit Diabetes

Der Weltdiabetestag hat bitte was mit Philipp Lahm zu tun? Von vorne: Morgen ist der 14. November, Weltdiabetestag, der dieses Mal unter dem Motto „Diabetes und Familie, Freunde, …“ stattfindet. In diesem Sinne wünsche ich euch schon jetzt einen: „Happy World Diabetes Day dear DiaPeeps :).“ Im Rahmen des Weltdiabetestages hat die Diabetes Blog Woche uns Blogger nun dazu aufgerufen, einen Blog-Beitrag über positive, lustige Erlebnisse mit dem Diabetes im Gepäck zu schreiben. Na aber gerne…

Denn der Diabetes treibt einen nicht nur zur Verzweiflung! Tatsächlich 😉 habe ich viele positive, interessante und auch lustige Dinge in meinen fast 22 Jahren Diabetes-Karriere erlebt, die ich ohne Diabetes so nicht erlebt hätte. Neben der Zusammenarbeit mit der Presse, zahlreichen Film- und Buchprojekten, bleiben mir vor allem Begegnungen mit Menschen aus der Diabetes Community in ewig positiver Erinnerung.

2016 habe ich einen eigenen Diabetes-Spendenlauf auf die Beine gestellt. An die 500 DiaPeeps sind extra nach Hannover gereist und haben an diesem Lauf teilgenommen, um mit dem Startgeld, die Diabetes Forschung zu unterstützen. Für mich war es viel Zeit, die ich investiert habe, ein knappes Jahr hat die Organisation gebraucht. Mein Gewinn dabei? Kein Geld, eher Minus-Geschäft, aber ich habe großartige Menschen kennenlernen dürfen, einen Zusammenhalt erlebt und war so wahnsinnig stolz auf uns alle! Das ist viel mehr wert als jedes Geld der Welt! Siehe dazu: www.diabetes-laueft.de

Über ein aktuelles Projekt, das noch ein paar Tage top secret bleiben muss 😉

Nun ich könnte so viel über vergangene, spaßige Erlebnisse erzählen, etwa vom Open Journal (60te Ausgabe des Diabetes Journal, die wir Typ1er selbst gestaltet haben), von Dreharbeiten mit mylife/Ypsomed bei meinem ersten Ultramarathon, vom AOK-Buch… aber ich habe mich entschieden, zu einem aktuellen großartigen und denkwürdigen Projekt schon ein paar Dinge zu verraten, bei dem ich eine Menge Spaß hatte. Eigentlich alles noch top secret, da das Ergebnis des Projekts voraussichtlich erst am 19.11.2018 fertig gestellt und öffentlich in den Medien präsent sein wird. Als erstes wird es übrigens in der Blood Sugar Lounge zu sehen sein und dort berichte ich demnächst auch über Details.

Zum Punkt: Ich wurde zu einem Videodreh mit Philipp Lahm eingeladen, der Ende Oktober an verschiedenen Orten in Bayern stattfand – natürlich zu meinem Lieblingsthema „Diabetes und Sport“. Nein, Philipp Lahm hat nicht etwa Diabetes, dennoch zeigt er offenkundiges Interesse daran. So war er vor einem Jahr auch auf der Diabetes Charité Gala in Berlin anzutreffen. Vielleicht ward ihr sogar auch dort und habt den Sympathieträger kennenlernen dürfen?

Wie kam es zu dem Videodreh?

Ich bekam jedenfalls eine überraschende E-Mail von Sixtus. Das Unternehmen kooperiert seit 2017 mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, fördern die Aufklärungsarbeit im Bereich „Diabetischer Fuß“ und hat diverse Diabetes- und Sport-Pflegeprodukte im Sortiment. Hier schließt sich der (blaue) Kreis. Und was hat Philipp Lahm damit zu tun? Nach seiner Fußball-Karriere wurde er Unternehmer: Er ist alleiniger Gesellschafter von Sixtus und Mehrheitseigentümer der Firma Schneekoppe (na, wer kennt noch den äh… markanten Werbe-Jingle ;)).

Warum hat man mich für den Dreh ausgewählt?

Zufällig sei man unter anderem auch auf meinen Blog, auf meine Facebook- und Instagram-Seite gestoßen, habe die Berichte gelesen und Fotos angeschaut. Damit konnte ich wohl überzeugen. Ein weiterer Insta-Blogger (Triathlet) hätte auch noch ins Profil gepasst, jedoch hatte ich Glück, dass man für den Videodreh eine weibliche Person bevorzugen wolle. Und meinen Mann durfte ich auch einpacken! Das ließ ich mir nicht zweimal sagen…

Was habe ich bei den Dreharbeiten erlebt?

Zu viel, um das alles festzuhalten… Ich fasse mich kurz, könnte aber ein Buch damit füllen. Wirklich wahr.

München, Schliersee, Tegernsee. Rolltreppen, City, Straßen, die Allianz-Arena, Berge, Seen, Wasserfälle, Auenland und Geröll, … Natur und urbane Gegenden bei Sonne, Regen, Kälte… Das Ganze laufend, cremend, zitternd, lächelnd, lachend, ernsthaft, emotional, angestrengt und kämpfend, … genauso habe ich das erlebt!

Es waren verdammt aufregende Tage. Wir hatten sehr viel Spaß am Set, hatten (nicht nur) nasse Füße ;). Brrrr war das kalt. Fast bin ich auch mit einen der Kamerajungs zusammengestoßen, weil ich in die falsche Richtung gelaufen bin. Ich erinnere mich an eine Szene am Wasserfall, bei der mir die liebe Susi, eine Mitarbeiterin von Sixtus, die Füße festhalten musste, damit ich nicht von den nassen Steinen abrutsche. Ach und der Befehl „ja bitte“ triggert mich immer noch sofort loszulaufen. Ich habe mich total wohl gefühlt am Set zwischen den lieb-verrückten Kamerajungs und der lieben Susi von Sixtus. Sie war immer an meiner Seite.

Philipp Lahm, Sixtus und die Kamerajungs

Woah, was habe ich bei diesem Dreh interessante, lieb-verrückte Menschen kennengelernt. Angefangen bei Sixtus, etwa die liebe Susi, die immer dafür gesorgt hat, dass ich nicht friere. Auch wenn wir uns in Sachen Klamottenstil nicht immer einig waren 😉 (ich weiß, ich habe da ja einen sehr speziellen Geschmack ;)). Sie hat mich während der kompletten Drehzeit begleitet und umsorgt. Auch Jule von Sixtus kam am zweiten Tag hinzu. Ich habe die beiden echt lieb gewonnen.

Haha und die Filmcrew… Sone crazy Truppe, ehrgeizig, voll konzentriert bei der Sache und einfach nur genial. Wirklich wahr. Die haben Vollgas gegeben, durchgeackert, bis tief in die Nacht hinein! Die haben so viel Ausdauer an den Tag gelegt und waren wirklich mit ganz viel Herzblut bei der Sache. Übrigens waren die Jungs im Besitz einer Kamera, wie sie auch für Star Wars-Dreharbeiten verwendet wurde, wie ich später erfahren sollte. Die Aufnahmen, die ich zwischendurch mal mit einem kurzem Blick erhaschen konnte, machten mich sprachlos.

Weiterhin waren da noch mit am Set, der in Colorado gebürtige über Sixtus organisierte Fotograf, dann noch Stefan, Geschäftsführer von „der 21. Raum“, der Philipp Lahm schon seit seiner Zeit bei Nintendo als Pressesprecher, also seit einer Ewigkeit, sehr gut kennt. Außerdem mit dabei, der Social Media Manager von Philipp, sowie bekannte Gesichter wie
der liebe Günter Nuber vom Diabetes Journal 🙂 samt Fotograf uuuund mein Hendrik, der seinen Job als kuchenessender Statist nicht hätte besser machen können. Wohl verdient nach seiner Wanderung, während unserer Drehzeiten… (mehr darf ich an dieser Stelle noch nicht sagen ;)).

Was habe ich Philipp Lahm über Diabetes erzählt? Was hat ihn interessiert?

Mit Philipp habe ich während der Dreharbeiten viel/fast nur über Diabetes sprechen können. Mir war es wichtig erstmal auf die Unterschiede zwischen Diabetes Typ 1 und Typ 2 einzugehen, dass diese Typen bis auf die Namensgebung, sehr wenig gemein haben. Man hat aber gemerkt, das Grundwissen vorhanden ist.

Ihn hat es interessiert, wie sich der Alltag mit Diabetes Typ 1 gestaltet. Ich habe ihm dazu meine Blutzuckerwerte auf der Uhr gezeigt, meine Insulinpumpe, habe ihm erzählt, dass Diabetes nicht einfach nur „Insulin spritzen“ und schon gar nicht „keinen Zucker essen“ bedeutet, sondern, dass man viel planen, bedenken und berechnen muss, dass es auch eine Datenmanagementerkrankung ist und…so vieles mehr. Etwa worauf wir beim Sport achten müssen, was passieren kann und auch wie ich sportliche Wettkämpfe erlebe.

Wir haben echt viel gelacht, vor allem auch während der Foto- und Videoaufnahmen. Der Fotograf … Ähh Stopp hier cut, ich darf noch nicht alles verraten, aber ihr werdet noch im November ALLES erfahren!

Der OmniPod bleibt am Tegernsee

Da ich, wie in den letzten Beiträgen berichtet, aktuell die Medtrum teste, hatte ich am Ende der Dreharbeiten Glück im Unglück. Bei meiner Abreise am Bahnhof Tegernsee ist meine Gürteltasche samt OmniPod, Teststreifen, Lanzette und Insulin liegen geblieben. Sowas passiert mir nie nie nie… Aber der Kopf war voll, meine Gedanken noch beim Dreh und zudem hatte ich es etwas eilig.

Nun ich hatte Glück, habe es schnell bemerkt und konnte bereits im Zug Richtung München sitzend den Bahnhof Tegernsee anrufen. Sie hatten die Tasche glücklicherweise gefunden und mir versprochen sie asap via Post nach Hannover zu schicken. Gut, dass ich mein Smartphone, meinen Schlüssel und den PDM der Medtrum noch in meiner Jackentasche bei mir hatte, da ich sie für Dreharbeiten aus der Gürteltasche herausgenommen hatte.

Was ich auch noch mega cool fand, dass mich Philipp noch angerufen hat als ich im Zug saß, um sich noch mal für alles zu bedanken.

Ich sage DANKE!

All das bleibt mir wohl in ewiger Erinnerung, was ich hier erleben durfte. Ständig hat man sich bei mir bedankt und gesagt, dass ich meinen „Job“ vor der Kamera wirklich gut gemacht habe. Ehrlich gesagt, nein… ICH SAGE DANKE! Danke, Sixtus, dass ihr mir das ermöglicht habt, mich so liebevoll betreut und umsorgt habt… danke Kamerateam, dass ich euch crazy Jungs erleben und kennenlernen durfte und schon jetzt danke für den Film, den ich noch nicht gesehen habe. Danke Philipp Lahm für dein Interesse, dein Engagement und den spaßigen Drehtag, bist echt ein Sympathieträger und danke an Günter Nuber vom Diabetes Journal, bleib so wie du bist, ein Herzensguter! Aber auch allen anderen, möchte ich danken, die in irgendeiner Weise beteiligt waren. Und sowieso wieder mal in erster Linie meinen Mann, der immer mit mir zittert 😉 und mich bei allem (mindestens) unterstützt, was ich mir in den Kopf setze. DANKE!!!

Und das Ergebnis des Videodrehs und über den Sinn und Zweck dieses Projekts mit Philipp Lahm erfahrt ihr vorraussichtlich alles am 19.11.2018 hier: Blood Sugar Lounge!

Hier auch schon ein Vorgeschmack…

Ihr seht also, der Diabetes reichert das Leben nicht nur mit negativen Erlebnissen an. Mein Mann und ich hatten drei spaßige, denkwürdige Tage, die wir ohne meinen anstrengenden Begleiter wohl niemals in dieser Form erlebt hätten ;).