Run for fun: 20. Ricklinger 10-Kilometer-Volkslauf Hannover

Eigentlich war ein ruhiger ausdauernder Sonntagslauf angedacht. Eigentlich. Aber ich hatte keine Lust, alleine zu laufen und so ungefähr kam ich auf die spontane Idee am 20. Ricklinger Volkslauf in Hannover teilzunehmen. Nun Erfahrung mit solchen Schnellschüssen/sehr spontanen Entscheidungen, hatte ich ja schon (und nicht nur) beim Marathon in Bremen gesammelt. Konnte also nur schief gehen?

Meine Zuckerwerte ärgerten mich jedenfalls schon das ganze Wochenende und ich hatte keine Lust mehr auch nur noch einen einzigen Blick auf den Empfänger meines CGMS zu richten/zu verschwenden. „Kommt ja eh nur Mist bei rum“, dachte ich, grrr. Kennt ihr das auch? Manchmal hat man schon gar keinen Nerv mehr zu messen, weil einen die Blutzuckerwerte so „ankotzen“ (sorry) – vor allem dann, wenn man den Grund nicht versteht. 300er-Werte waren dieses Wochenende jedenfalls keine Seltenheit. Nun gut, fast in Gleichgültigkeitsstimmung, ging es auf zum Lauf. Dort habe ich mich mit meinem Laufpartner Jens getroffen und wir haben uns noch schnell nachgemeldet. Witzigerweise war auch zufällig unser „damaliger“ Lauftrainer und 5-facher Hawaii-Iron-Man-Finisher Raimund Schultz vor Ort. Natürlich gewohnt in bester Form, oder besser gesagt: fitter denn je, hatte er schon vor dem Lauf zig Kilometer hinter sich gebracht und konnte klitschnass den Startschuss nicht abwarten. Jens und ich waren da eher vom voherigen in der Sonne stehen und von der Aufregung klischnass ;). Aber so ist er unser Raimund.

Mein Blutzuckerwert lag vor dem Lauf bei 186 mg/dl ein guter Startwert. Vorsichtig, wie ich bin, hatte ich die temporäre Basalrate meiner Insulinpumpe schon zwei Stunden vor dem Lauf (bei einem BZ-Wert von 160 mg/dl) auf 60% abgesenkt. Während des Laufes hatte ich damit einen durchgehend konstanen, leider nicht berauschenden, Wert von 230 mg/dl (Tendenz gleichbleibend) zu verzeichnen. Korrekturspritzen war mir zu gefährlich, hatte Angst zu schnell in eine Hypo abzurutschen. Die temporäre Basalrate ließ ich die 10 Kilometer komplett bei 60% weiter laufen. Mein Fehler :/. Kurz nach dem Lauf… Keto. Blutzucker: 300mg/dl. Also Korrektur spritzen und essen. Ja in einem solchen Fall hilft es auch vorsichtig etwa 2 BE mit dem Korrekturinsulin aufzunehmen. Zumindest bei mir. Kann ja immer nur für mich sprechen. Erstaunlicherweise lag ich schon knappe zwei Stunden später wieder bei 100 mg/dl. Das war fast der einzige (!) im Zielbereich liegende Wert an diesem Wochenende.

Es war übrigens mein erster 10-Kilometer-Lauf (Tempolauf). Bin eigentlich eher für lange bzw. längere Strecken gebaut. Und ehrlich gesagt, war das auch mein erster Lauf, der fast ohne Schwierigkeiten, wie leere Batterie der Insulinpumpe oder Blutzuckerentgleisungen über die Bühne ging. Mal von der Keto danach abgesehen. Mein Moppi, der mich morgens noch mit den Worten „Du bist doch bekloppt“ zurückhalten wollte war jedenfalls sehr erstaunt, dass ich diesmal nichts „Aufregendes“ zu berichten hatte. Also ehrlich gesagt, bin ich sehr froh darüber, auch wenn ich euch jetzt mit diesem Beitrag fast etwas langweilen muss… Sorry, nächstes Mal wieder ;).

So lange Rede kurzer Sinn. Ergebnisse hier (unter Klasse: „Frauen“). Zufrieden bin ich keineswegs, aber das bin ich eh nie und ich hatte Blutzucker ;D.

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