DDT Teil 4: Von Diabetes-Forschung, dem Grundproblem dabei und vom Diabetes-Wissen

…, das ich tütenweise vom Deutschen Diabetes Tag Nürnberg mit nach Hause geschleppt habe. Genau darauf möchte ich heute kurz eingehen. Nun ja, irgendwie hat doch jeder im Zusammenhang mit Diabetes so seine Themengebiete, die einen persönlich besonders interessieren. Ich beispielsweise finde die Themen Sport, Ernährung und Psyche sehr spannend. Andere informieren sich lieber über Reisen, Geschichte, Folge-/Begeiterkrankungen oder oder oder. Was aber interessiert uns Diabetiker alle?

Das Diabetes-Wissen in Tüten und nein, ich bin kein Sammler 😉

Jeder „von uns“ 😉 interessiert sich sicherlich für die Versorgung und damit die Forschung: Was gibt es Neues auf dem Markt, was hat sich in den letzten Jahrzehnten alles getan? Und worauf dürfen wir hoffen? Schließlich hängt davon ja unsere Lebensqualität ab. Deshalb habe ich den Vortrag „Was gibts Neues in der Diabetes-Therapie“ auf dem Deutschen Diabetiker Tag in Nürnberg besucht (leider aus Zeitmangel nicht bis zum Schluss verfolgt). An dieser Stelle für euch eine kurze Zusammenfassung:

Als allerwichtigster Fortschritt der letzten 30 Jahre in der Diabetes-Therapie wurde die Blutzuckerselbstkontrolle gennant, welche eine komplette Umorganisation nach sich zog und Diabetikern ermöglichte mehr Selbstverantwortung zu übernehmen. Gut, dass bei meiner Diagnose, 1997, schon vieles, wie eben auch die Blutzuckerselbstkontrolle möglich war. Allein die Vorstellung, ich müsse zum Messen jedes Mal zum Arzt gehen… Hallo? Bei meinen Blutzuckerschwankungen. Mir wurde durch den Vortrag auch wieder einmal klar, dass ich froh sein kann in Deutschland und nicht, beispielsweise in Amerika zu leben. Dort wird das Insulin größtenteils noch aus Ampullen aufgezogen. Pens, Insulinpumpen? Unbezahlbar. Aber auch in Deutschland bekommen wir längst nicht mehr die Dinge, die auf dem Markt sind. Alles was besser ist als „Standardversorgung“ bezahlen wir selbst. Standardversorgung in Anführungszeichen, versteht sich.

Diskutiert wurde zudem über das 36-Stunden-Insulin und dessen Nutzen. Bringt es wirklich einen Nutzen? Mhh… ich muss mir ein-zweimal weniger eine Spritze reinjagen… Aber ehrlich gesagt finde ich diese Entwicklung ansonsten nicht wirklich gewinnbringend. Im Gegenteil, wo bleibt da die Flexibilität? Ein sofortwirkendes Insulin wäre super. Aber ist dies möglich? Sicher nicht, denn allein die Zirkulation des injizierten Insulins dauert doch eine Zeit. Ein Spritz-Ess-Abstand MUSS gegeben sein.

Also irgendwie wird zwar geforscht, geforscht und geforscht, ABER es ist doch immer noch keine erfolgreiche Prävention in Sicht. Die künstliche Bauchspeicheldrüse werde ich wohl auch nicht mehr erleben. Das Grundproblem nennen wir es „Selbstmanagement“, „Selbstverantwortung “ oder „Gehirn einschalten“ bleibt.  Ich denke einer positive Einstellung zur Erkrankung bleibt auf jeden Fall erst mal sehr entscheidend.

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