Gleiches Insulin, gleiche Pumpe, gleicher Arzt… aber leider unterschiedlicher HbA1c

Außerdem: Gleicher Wohnort, gleiche Heimatstadt, gleicher Lieblingscoffeeshop (Muffin Mann), gleicher „Handtaschen“-Inhalt (Diabetes-Utensilien und Süßstoff + Löffel für den Milchschaum im Kaffee ;)), gleicher Arzt, gleiches Fitnessstudio, gleiche „komische“ Gewohnheiten, beide in Hannover studiert,… beide Marathonis und eigenwillige Typ-1-Diabetiker. Allerdings nicht mit gleichem HbA1c-Wert unterwegs… Martina ist die „Bessere“… meine Konkurrentin? Sicher nicht ;D, denn „Blutzuckerwerte sind keine Schulnoten„.

Wie ihr wisst, verstehe ich meinen HbA1c-Wert und die Blutzuckerschwankungen selbst nicht (siehe dazu: Brittle-Diabetes), ebenso wenig wie meine Ärztin. Aber netterweise liegt der HbA1c-Wert zwischendurch dann auch mal wieder im Normbereich. Aber warum ist der mal gut, mal schlecht, wenn ich nichts verändere? Sport (mal mit und mal ohne Leistungsdruck), Stress, Schlafverhalten, Hormone, Arbeit, Katheterprobleme, … zu viel spielt eine Rolle…  Magnesiummangel und mein Eisenwert auch nicht eine unerhebliche… denn letzterer liegt momentan leider unter 3 µg/l, siehe dazu auch Blut, ein ganz besonderer Saft.

Gleiches Insulin, gleiche Pumpe, gleicher Arzt... aber leider unterschiedlicher HbA1c

Gleiches Insulin, gleiche Pumpe, gleicher Arzt… aber leider unterschiedlicher HbA1c

Aber zurück zu Martina und unserer guten Chemie. Martina, die mit dem beneidenswert gutem HbA1c 😉 rechts im Bild, hat jedenfalls zufällig meine Spinningkurse, die ich „damals“ regelmäßig jeden Freitag im Balance gegeben habe, besucht. Zufällig? Nein, kein Wunder: Bei so viel „Gleichheit“ war es klar, dass wir uns eines Tages begegenen würden ;). Sie hat dann irgendwann mitbekommen, dass ich Diabetes habe, denn die Kurs-Teilnehmer sind darüber informiert, falls ich mal vom Rad plumpsen sollte 😉 und sie ohne Trainer weiterfahren müssen.Jedenfalls hat Martina mit 20 Jahren Diabetes bekommen und… oh Gott… ich kenne ihre GANZE Geschichte und sie meine. Ungeduldig und unter dem „Druck“, ja nichts vergessen zu wollen, haben wir uns diese nämlich nach unserer ersten Begegnung direkt erzählt. Alles aufn Tisch gehauen, raus damit. Die ersten Gemeinsamkeiten: „hektisch“, „ungeduldig“, „unter Zeitdruck alles erzählen wollen“, „schnell schnell“… Weiter stellte sich heraus, dass wir beide von den Eltern verwöhnt sind, nicht zu letzt weil man es hin und wieder, vor allem in verzweifelten Situationen eingefordert hatte, diese „Sonderstellung“,… so lange bis diese einem dann doch wiederum zu lästig wurde ;).

Außerdem sind Martina und ich ich übrigens nebenberuflich Schauspieler, aber in Perfektion, sag ich euch ;D. Haben nach außen hin alles im Griff und versuchen, stark zu wirken. Traubenzucker bei einer Unterzuckerung? Nein danke, brauchen wir nicht. Wir haben unsere eigenen Strategien gefunden, mit unserer Krankheit klarzukommen, die zugegeben nicht sehr vorbildlich sind und hier nicht weiter erläutert werden möchten ;D.Da wir uns sooo viel zu erzählen haben, treffen wir uns schon seit geraumer Zeit, zum Spaziergang mit Hund, beim Sport, im Kino oder eben beim Muffin Mann (der leider bald schließt und die Rezepte nicht rausrückt ;)). Gemeinsame Interessen zu finden, fällt uns beiden ja nicht so schwer ;). Immer wieder entdecken wir bei unseren Treffen neue Übereinstimmungen. Hatte ihr Montag beispielsweise ein Geburtstagspäckchen zum gemeinsamen Muffin-Kaffee, auf den mich Martina eingeladen hatte, mitgebracht… und fast gleichzeitig kam aus uns heraus „pack es lieber zu Hause aus“… Ob Martina Sookies (Serie: True Blood) Begabung hat, Gedanken lesen zu können? Jedenfalls hatte ich wieder einmal das Gefühl, ich sitze mir selbst gegenüber…

Geteilte Freude ist doppelte Freude!Share on Google+Share on FacebookTweet about this on TwitterPin on Pinterest