Ein Blutzucker geht seinen Weg: von der Unterzuckerung zur Bewusstlosigkeit

Heute sollt ihr erfahren, wie sich ein Diabetiker (viel mehr ich) bei einer Hypoglykämie/Unterzuckerung fühlt. Außerdem schildere ich euch meinen chronologischen Verlauf der Symptome bei einer Unterzuckerung, wie sie sich bis hin zur Bewusstlosigkeit äußern.

Traubenzucker bei Unterzuckerung? Nein danke!

In 18 Jahren Diabetes-Karriere hatte ich etwa sechs Unterzuckerungen, die zur Bewusstlosigkeit geführt haben und bei denen leider ein Rettungsdiensteinsatz erforderlich war. Symptome und Verlauf der Hypoglykämie gestalteten sich dabei recht ähnlich, wobei diese mal schneller, mal langsamer zur Bewusstlosigkeit voran schreiteten.

Verlauf der Symptome: Von der Unterzuckerung zur Bewusstlosigkleit

  • Zunächst fühle ich mich schlaff, die Beine, die Arme hängen kraftlos herunter,
  • ich bin unkonzentriert,
  • spätestens dann bin ich auch schon gereizt und man sollte mich jetzt (zur eigenen Sicherheit 😉) besser nicht ansprechen,
  • die Lippen werden taub, ich stehe neben mir und
  • ich bekomme Sehstörungen/Wahrnehmungsschwierigkeiten,
  • als nächstes fangen meine Hände an zu zittern und mir wird schwindelig, und
  • um mir aus diesem Zustand raus zu helfen, schreit mein Körper automatisch nach Zucker: HEISSHUNGER!
  • Nehme ich in dem Fall keinen Zucker zu mir, fange ich spätestens jetzt an komisches Zeug zu erzählen,
  •  zu taumeln. Ich verhalte mich wie ein Besoffener.
  • Dann wird das Ganze problematisch: Ich fange an mit dem Kopf zu zucken,
  • es folgen Krämpfe in Füßen und Händen („Fäuste ballen“). Wobei die Krämpfe nur im Liegen (auch beim Schwimmen) auftreten, nicht etwa beim Gehen.
  • Danach wird mir schwarz vor Augen und
  • dann küsse ich auch schon den Boden.

Bis dato bin ich glücklicherweise immer recht schnell wieder „aufgewacht“/zu mir gekommen, meist steckte noch der Glukose-Tropf/Katheter in meinem Arm. Die Männer und/oder Frauen in orangefarbenen Westen blickten mich mit großen Augen an. Wie unangenehm ;/. Danach war ich glücklicherweise wieder schnell wohl auf, hab mich bei den Rettungssanitätern bedankt und deren freundliches Angebot mich mit ins Krankenhaus zu fahren dankend abgelehnt.

Nun wenn sich doch der Verlauf der Symptome von Hypo zu Hypo recht ähnlich gestaltet, man diese rechtzeitig bemerkt, so könnte man meinen, könnte man doch die Bewusstlosigkeit verhindern, in dem man rechtzeitig Zucker einwirft… Oder? Nun so einfach ist das leider nicht. Das Problem dabei ist, dass ich oft nicht mehr in der Lage war/bin, mir etwas zu Essen zu holen oder zuzuführen, geschweige denn noch irgendwelche Verpackungen aufzureißen. Dies bezüglich frage ich mich eh, warum ausgerechnet Traubenzucker wie etwa Dextro Energy so „kompliziert“/“anstrengend“ verpackt sein muss? Die werben doch damit, dass sich die Banane noch so krumlegen kann, Dextro Energy trotzdem schneller im Hirn ist. Blöd nur, wenn’s schon an der Verpackung scheitert ;).

Mal abgesehen davon, sorgt meine „unterzuckerte Verwirrtheit“ auch oft dafür, dass ich gar nicht weiß, was überhaupt mit mir los ist und ich deshalb auch den Zucker verweigere, auch gern mal sehr frech ;). Das können Moppi, Miaule bestätigen, oder? Die kommen dann beim nächsten Mal zu Wort… Ich bin gespannt, woran die beiden erkennen, dass ich unterzuckert bin. Du auch?

Dann bleib dran und berichte mir doch über deine Symptome im Hypo-Rausch.

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