6 eigentlich ganz kluge Ratschläge ;), mit denen ich ich mir viel Blutzucker-Ärger ersparen kann…

Und zack ist es passiert: Hypo, Hyper… Der Blutzucker-Ärger hätte in diesem Fall aber echt nicht sein müssen. Nicht immer lassen sich zu hohe oder zu niedrige Blutzuckerwerte vermeiden, klar, manchmal aber schon, wenn man nur anders gehandelt hätte. Gerade gestern habe ich mich mal wieder geärgert, denn ich hätte mir einen Blutzuckeranstieg ersparen können, wenn ich nach meinem Pod-/Katheterwechsel ein bis zwei Insulineinheiten gebolt (Insulin gespritzt) hätte (unten im Text mehr dazu).

Aber nicht nur das ist so ein typischer Therapiefehler, den ich aus der Situation heraus immer wieder aufs Neue begehe. Wie war das „aus seinen Fehlern lernen“? Aus folgenden Therapiefehlern sollte ich eigentlich bereits gelernt haben und ich kann sogar kluge Ratschläge daraus ableiten, aber dennoch begehe ich diese Fehler doch ab und zu wieder…

1. Weniger is(s)t mehr… Fehler im „Hypo-Zustand“

Freunde reichen TraubenzuckerJedes Mal das Gleiche: Bei einer Hypo fühle ich mich kraftlos, schlapp und ich weiß, nur Kohlenhydrate bringen mich jetzt wieder auf die Beine, siehe auch: „Ein Blutzucker geht seinen Weg…

Da man sich jedoch so hundeelend fühlt, isst man häufig zu viel Kohlenhydrate/BEs, in der Hoffnung, dass der Blutzucker dadurch schneller steigt ;), was natürlich nicht der Fall ist. Führt leider nur dazu, dass der Blutzucker hinterher zu hoch klettert.

Ratschlag (bitte künftig befolgen, Steff ;)): Bei einer Hypo, nicht zu viel essen, auch wenn man denkt, dass das jetzt nötig sei. Ist es nicht: oftmals reichen ein bis zwei BE.

2. Die temporäre Basalrate, ein Segen, aber wehe es kommt anders als geplant…

Das Schönste an der Insulinpumpe überhaupt ist die Möglichkeit, die Basalrate prozentual erhöhen oder absenken zu können. So kann ich beispielsweise für den Sport die Insulin-Basaldosis im Vorfeld oder auch währenddessen absenken, bei Stress, Krankheit erhöhen.

Doch oft passiert das: Aus „Angst vor Unterzuckerung“ senkt man beispielsweise die temporäre Basalrate der Insulinpumpe für den Sport zu viel oder zu lange ab… Klar, dass das erhöhte Blutzuckerwerte zur Folge haben oder gar in einer Keto/im Insulinmangel enden kann.

Es kommt erstens anders und zweitens als man denkt…

Man hat ordnungsgemäß gut durchdacht ein bis zwei Stunden vor körperlicher Aktivität die Basalrate gesenkt, aber dann klingelt das Telefon, man bekommt spontan Besuch, trifft jemanden und zack ist es passiert… Blutzucker zu hoch! Man muss mit Bolus korrigieren und im Sport, der nun viel später erfolgt, herrscht das reinste Blutzuckerchaos. Schön!

Ratschläge (bitte künftig befolgen, Steff ;)): Sport ist nicht gleich Sport und hat unterschiedliche Auswirkungen (siehe unten). Wenn möglich mit CGMS/FGM den Blutzucker im Blick behalten oder häufiger den Blutzucker messen, wenn man sich an neuen Sportarten ausprobiert. Später fällt es einem leichter, die temporäre Baalrate besser zu kalkulieren. Vorausschauend planen ist nicht immer machbar, behalte aber die temporäre Basalrate im Blick. Versuche Plandurchkreuzungen zu vermeiden, wenn möglich.

3. Sport ist nicht gleich Sport und die Insulin-Anpassung schwierig

Wie schon erwähnt: Sport ist nicht gleich Sport! Siehe auch: „Welche Sportarten wie meinen Blutzucker (nicht) senken…“ Nach dem Lauftraining muss ich grundsätzlich 1-2 Einheiten Insulin spritzen, nach einer Mountainbike-Tour oder nach dem Schwimmtraining wäre das fatal. Auf jede Sportart reagiert mein Blutzucker ganz anders und das kann ich mittlerweile auch gut kalkulieren… MEISTENS!

Ratschläge (bitte künftig befolgen, Steff ;)): Teste dich vorsichtig an neue Sportarten heran, um eine Basis kalkulieren zu können, nach der du dich später in etwa richten kannst. Eine neue Sportart, bei der andere Muskeln zum Einsatz kommen „zieht mehr Zucker“. Ebenso haben natürlich Klima und Tagesform Auswirkungen auf den Blutzuckerverlauf. Ohne eine ständige Überwachung der Blutzuckerwerte und ständige Anpassung der Insulindosis funktioniert es nicht.

Dazu noch ein Beispiel mitten aus dem Leben: Gestern hatte ich für drei Stunden Sport geplant, letztendlich wurden 5 daraus. Manchmal vergisst man die Zeit dabei… Außerdem war da plötzlich noch ein Berg und noch einer, mit dem ich nicht gerechnet und doch noch Kraft für hatte. Dennoch war mein Blutzucker hinterher zu hoch. Warum? Nein, kein Adrenalin, sondern weil ich wieder einen meiner typischen Therapiefehler begangen habe…

4. Podwechsel/KatheterwecPodwechsel im Deisterhsel und ganz viel Blut 😉

Dazu direkt ein Beispiel: Während meiner MTB-Tour gestern stand ein Podwechsel an und eigentlich muss ich dann zusätzlich 1-2 Einheiten Insulin abgeben, um ihn in „Schwung zu bringen“, da sich in der Kanüle bei mir nach dem Setzen noch etwas Blut sammelt (nicht bei jedem so). Tja zu dumm, wenn man sich denkt „bin ja eh noch in Bewegung, sollte diesmal nicht nötig sein…“ Folge: zu hoher Blutzucker.

Ratschlag (bitte künftig befolgen, Steff ;)): Spätestens zwei Stunden nach dem Pod-/Katherwechsel noch mal den Blutzucker checken, kann gut sein, dass Katheter/Pod nicht richtig sitzen, Insulin daneben läuft, die Kanüle nicht in der Haut steckt, umknickt, etc. pp…

5. Alles ganz in Ruhe und mit viel Geduld und so, Gesundheit geht vor!

Luftblasen InsulinampulleTypisches Beispiel dafür: Keine Zeit, Arbeit, Stress… Insulin in Hektik in die Patrone/Pod umfüllen. Grrr, um die Luftblasen rauszubekommen, braucht es manchmal etwas Geduld oder auch etwas mehr. Ebenso, um den richtigen Ort für Katheter/Pod zum Setzen auszuwählen.

Ratschlag (bitte künftig befolgen, Steff ;)): Diese Zeit sollte man sich nehmen und sich konzentriert, statt schnell und nebenbei um den Diabetes zu kümmern.

Warum? Hat den Vorteil, dass man sich hinterher nicht über erhöhte Blutzuckerwerte ärgern muss oder den Katheter/Pod beim Anziehen oder mit dem Rucksack direkt wieder rausreißt und erneut setzen darf. Man spart also vielmehr Zeit, wenn man die Dinge in Ruhe und durchdacht angeht, gilt nicht nur in Bezug auf Diabetes 😉 (Diesen Hinweis sollte besonders ich mir mal zu Herzen nehmen).

6. Cool bleiben!

Cool bleiben? Ich immer… NICHT! Ich könnt‘ schon wieder platzen… Gestern entdeckt:“Diabetruw für 14,95 Euro“. Googelt nicht danach, um eure Nerven zu schonen…Diabetruw

Immer wieder schön, wie die Menschheit aus Krankheit versucht, Gewinn zu scheffeln. Traurig wie man verkackeiert wird, sei es im Gesundheits-, Lebensmittel- oder Sport-oder sonstigen Bereichen. Geht es um die Gesundheit, verstehe ich da SEHR wenig Spaß.

Ratschlag (bitte künftig befolgen, Steff ;)): Nicht aufregen, erhöht nur den Blutzucker. Über Vorurteile, Besserwissereien von Leuten, die selbst keine Ahnung von Diabetes haben wegsehen. Ähm ja, das übe ich auch noch…

In diesem Sinne: keep cool!

Wassertreten, keep cool mit Diabetes Wassertreten

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