Wie hoch ist der IQ des Blutzuckermessgerätes OneTouch Verio IQ von LifeScan wirklich?

LifeScan hat insulinpflichtige Diabetiker gebeten, das neue One-Touch-Verio-IQ-Blutzuckermessgerät zu testen. Hab ich dann auch mal getan, allein weil dieses Messgerät laut Hersteller in der Lage sei, Blutzuckertrends erkennen zu können. Das hat mich neugierig gemacht. Jedes Mal, wenn das Gerät einen stark ansteigenden oder abfallenden Trend meiner Blutzuckerwerte bemerkt, wird mir dieser also angezeigt. Beispielsweise erscheint dann auf dem Display die Meldung „Achtung. Anscheinend wird ihr ‚Vor Mahlzeit‘ Blutzucker um diese Zeit zu hoch“ oder „Ihr Blutzucker scheint um diese Zeit zu niedrig zu sein“. Sehr hilfreich… wenn es denn verlässlich funktioniert. Das Gerät scheint mit meinen Blutzucker-Achterbahnfahrten aber völlig überfordert zu sein und Trends wurden leider meist falsch vorhergesagt. Kann so auch nicht funktionieren, wenn ich u. a. nicht die Möglichkeit habe meine tägliche sportliche Aktivität oder andere Gegebenheiten wie Stress einzugeben. Meine Insulindosis konnte ich anhand der Trendmitteilungen definitiv nicht neu anpassen. Da setze ich doch lieber auf meine Intelligenz, statt auf die des Gerätes ;). Leider kann man die Trendgrenzen auch nur eingeschränkt vorgeben. Für den Sport möchte ich nicht als oberste Grenze 160 mg/dl und als niedrigste 90 mg/dl einstellen. Da brauche ich ein wenig mehr Spielraum nach oben.

OneTouch Verio IQ von LifeScan

Eine durchaus nette Funktion ist aber die Berechnung der Blutzucker-Mittelwerte für einen Zeitraum von 7, 14, 30 oder 90 Tagen. So hatte ich beispielsweise einen Mittelwert von 158 mg/dl für einen Zeitraum von sieben Tagen. Die Anzahl der zu hohen und niedrigen Werte kann man sich noch gesondert, übersichtlich anzeigen lassen. Das gefällt mir sehr gut und halte ich auch für äußerst sinnvoll. Das Messgerät funktioniert mit einem aufladbaren Akku. Mhh… Batterien finde ich schon praktischer. Sie lassen sich schneller und überall auswechseln und ich bin nicht immer auf eine Steckdose angewiesen. Außerdem spare ich auf Reisen gern an Gepäck, denn ein zusätzliches Ladekabel würde vermutlich meinen Diabetes-Utensilien-Koffer sprengen. Aber immerhin hält der Akku mindestens ne gute Woche. Da sollte sich mein iPhone mal ne Scheibe von abschneiden.

Pluspunkte gibt es für Messgenauigkeit, Codierfreiheit, einfache Bedienung und das große übersichtliche Farbdisplay, das mit Farbcodes arbeitet. Das Design des Gerätes erinnert mich ein wenig an einen iPod 1. Ist aber auf jeden Fall schon mal ein erster Schritt in Richtung „Weg-vom-alten-hässlichen-Medizindesign“… dennoch „ausbaubar“.

Fazit: Nichts für Jedermann – muss man selbst getestet haben, IQ (Intelligenzquotient) = 100.

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