Staeffs (er)Leben mit Diabetes

Am Samstag war ich im HCC auf einer Gesundheitsmesse. Vorträge wie „Burn out – Bore out? Wie bitte?“, „Diabetes und Ernährung“, „Gesundheit und Bewegung“, „Burnout aus der Sicht eines Betroffenen“ und „Die Strategie des Stehaufmännchen – Resilienz“ wollten besucht werden. Beginn 10:00 Uhr, der Eintritt kostenlos.

Der für mich erste Vortrag an diesem Tag „Burn out – Bore out? Wie bitte?“ lud mich nicht gerade zum längeren Verweilen auf dieser Messe ein. Warum der Vortrag diesen Titel überhaupt trug, weiß ich bis heute nicht. Dafür weiß jetzt aber, dass ich aufgrund meiner länglichen Nasenform ein fleißiger Mensch bin und Frau Merkel lieber gerne Mönch oder gar Indianer anstatt Kanzlerin geworden wäre, sie nun aber unter Depressionen leidet, weil sie diese Bestimmung nicht verwirklichen konnte. Hä? Dachte, ich höre nicht richtig und hab mich gefragt, wo ich hier nur gelandet bin. Außerdem lehrte uns die Psycho-Physiognomin, dass man neben Fleiß, Depressionen und dessen Gründen sogar Organschäden am Gesichtsausdruck, bzw. an Augen-, Nasen-, Mund- und Kinn-Partie, erkennen kann.

Gut zu wissen. Und erschreckend, was die alles über mich wissen muss, ohne überhaupt ein Wort mit mir gesprochen zu haben. Den Diabetes sieht sie mir also an der Nasenspitze an?  Ein so genannter Herr Paul Ekmann kann sowas wohl noch besser durchblicken, sie empfiehlt deshalb sein Buch „Gefühle lesen: Wie Sie Emotionen erkennen und richtig interpretieren„.

Mhh… okay, ließ das mal alles so dahingestellt und machte mich auf zum nächsten Vortrag „Diabetes und Ernährung„. Eigentlich war mir schon im Vorfeld klar, was mich erwartet. Die erste Frage des Referenten lautete: „Will hier jemand was über Typ 1 und Ernährung wissen, nein oder?“ Meine Stimme wurde gekonnt ignoriert. Waren ansonsten nur Typ 2-er im Raum, überwiegend allerdings sehr schlanke, die eigenartige Dinge in Erfahrung bringen wollten wie: „Ist im exotischen Obst mehr Zucker drin, als im Deutschen, weil da mehr Sonne drauf scheint?“… Die Typ-2er können wohl mittlerweile die sich ständig wiederholenden „Gesunde-Ernährung-und-Bewegungstipps“ auch nicht mehr ertragen? Verständlich! Zugegeben micht nervt im Zusammenhang mit dem Thema „Ernährung“ eher dieses „Einer-weiß-es-besser-als-der-andere-und-doch-machen-wir-es-alle-fasch“. Na ja… letztendlich läuft es immer aufs Gleiche hinaus: „Alles in Maßen und Energiedefizit, wenn du abnehmen willst/musst“.

Der Vortrag „Gesundheit und Bewegung“ fasste alles Wichtige in Kürze über Sportarten, Intensität, Puls, Sauerstoffaufnahme, Muskeln, Knochen und Pipapo zusammen. Diabetes kam auch zur Sprache, aber nur im Zusammenhang mit den üblichen „Bewegung senkt den Blutzucker“-Basics. Anaerobes Training wurde wie immer außen vor gelassen. Meine Fragen blieben auch unbeantwortet. Schade, aber man lernt eh am besten aus eigener Erfahrung, vieles ist eben nicht „allgemeingültig“, bzw. kann nicht mal eben einfach pauschalisiert werden. Ja ja meine liebe Miss Sturkopf 😉

Beim Vortrag „Burn-out aus der Sicht eines Betroffenen“ kam u. a. zur Sprache, dass Ursache eines Burnouts immer Angst und Schudgefühle sind, welchen man mit Therapie und Biomeditation auf den Grund gehen kann und sollte. Ich fand es sehr mutig, dass sich der Referent offen zu seiner eigenen Betroffenheit bekannt hat, nicht zu letzt um anderen Tipps mit auf den Weg geben zu können…

Damit endete dann auch mein Tag auf der Gesundheitsmesse Hannover. Letztendlich hat es sich doch gelohnt mal vorbeizuschauen, nicht wegen oder vielleicht doch gerade wegen des ersten Vortrags ;)? Man lernt eben nie aus…