Teil 2: Im Interview mit Arndt („Entscheidendes Bewegen“)

Hier gehts zum ersten Teil des Interviews mit Arndt („Entscheidendes Bewegen für Diabetes und Radsport“)… Schon gelesen? Dann bist du bereit für den zweiten Teil? Also weiter im Text, denn unser zweiter Kaffee wurde serviert und den wollten wir ja schließlich nicht kalt werden lassen. Arndt ließ sich über Hamburgs Dächern also weitere Löcher von mir in den Bauch fragen…

Heute Teil 2: Über Fahrer, Internetauftritt, Spenden und Arndts Wunsch

Sind im Radsportverein „Entscheidendes Bewegen“ denn nur Fahrer aus Hamburg vertreten? Eindeutig nein. Bei den Rennen treffen wir auf FahrerInnen aus ganz Deutschland. Anja Renford, beispielsweise fährt auch gerne bei uns mit, daraus ist ein quasi „Lüdenscheider Fahrerlager“ entstanden, das jährlich wächst. Auch im Frankfurter Raum haben wir einige FahrerInnen. Erfreulich finde ich, das jedes Jahr neue Teilnehmer, im wesentlichen Typ-1-Diabetiker mit uns fahren. Das stellt uns auch vor logistische und kommunikative Herausforderungen.  

Wieso? Interessenten nutzen in der Regel E-Mail, Blog- oder Facebook-Kommentare, um uns kennen zu lernen. Wir versuchen mit den FahrerInnen immer persönlich in Kontakt zu kommen, zu erfahren, wer sie sind und warum sie mit uns fahren wollen. Daraus entstehen dann die Rennberichte. Vor einem Rennen trifft man sich den Abend vorher oder erst direkt am Renntag, wir besprechen, wie wir fahren wollen, fahren das Rennen, feiern danach unseren „Triumph“, bevor es schon wieder nach Hause geht. Da steckt eine Menge Organisation dahinter, was Vielen gar nicht so bewusst ist.

Arndt motiviert zu "Entscheidendes Bewegen"

Arndt motiviert zu „Entscheidendes Bewegen“

Wer kümmert sich um den Internetauftritt und schreibt die Berichte? Ich lege selbst Hand an. Wir sind im März 2011, als das Open-Journal (Diabetes-Journal) erschien, online gegangen. Wir nutzen ein Blog-Systemals unsere Homepage, haben eine Facebook-Seite. Im Jahr 2011 habe ich zwei Filme mit meiner Helm-Kamera gedreht, welche auf Youtube zu sehen sind. Es schreiben mehrere Autoren, auch Gastautoren auf unserer Homepage. Prinzipiell kann das jeder. Dieses Jahr kam dann noch die Spendenwebsite für die Nachsorgeorganisation „See you“ dazu.  

Ihr sammelt Spenden, kannst du da mehr drüber erzählen ? Es gibt in Hamburg, am K.K.H. Wilhelmsstift die Nachsorgeeinrichtung „See You welche sich u. a. um die Nachsorge von an Diabetes erkrankten Kindern kümmert. Wir haben den Kontakt aufgenommen und sammeln unter dem Motto „Jeder kilometer zählt“ Spenden für die Nachsorgeschwestern. Die Arbeit wird nur zu 31% durch die Krankenkassen gedeckt, 69% müssen durch Spenden finanziert werden. Ich vergleiche das immer mit meiner eigenen Situation: Durch Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen wurden mir bisher zu wenig Physiotherapiestunden verschrieben, mit der Folge, das mein Schultergelenk eingefroren ist. Das ist für mich eine echte Behinderung. Wird gerade Kindern mit frisch manifestiertem Diabetes keine Nachsorge gewährt, so kann das schwerwiegende Folgen haben. Es gibt negative Beispiele, wenn beispielsweise ein Kind mit Diabetes nicht in einem Kindergarten aufgenommen wurde, aus Unsicherheit und Unwissenheit der Mitarbeiterinnen. Das Kind bekommt dann schon frühzeitig mit auf den Weg: „Du bist nicht erwünscht hier“. Mit Hilfe der Nachsorgeschwestern können solche Situationen vermieden werden. Es stellt ja auch gerade die Eltern vor ganz neue Belastungen, wenn ihr Kind an Diabetes erkrankt, da finde ich die Unterstützung sehr wichtig.  

Wie lange kann man noch spenden? Bis zum 31. Dezember diesen Jahres.  

Hast du noch einen speziellen Wunsch, Arndt? Na klar, Steffi, sei so gut und fahre mit uns und motiviere auch noch viele weitere! Eine Runde auf dem Nürburgring schafft jeder, selbst Vati mit 70. Wir freuen uns über jeden neuen Mitfahrer beim Rennen, genauso wie beim Training, denn wir sind von unserer Botschaft, das Diabetiker, gut eingestellt, genauso leistungsfähig sind, wie andere auch, überzeugt und wollen damit wachsen.  

Vielen Dank für das Interview. Wir sehen uns nächstes Jahr am Nürburgring :).

Geteilte Freude ist doppelte Freude!Share on Google+Share on FacebookTweet about this on TwitterPin on Pinterest