Die bewegende Geschichte von Katrin und ihrem Diaport

Diabetes Typ 1 ist glücklicherweise mit Insulin behandelbar. Ein Dank an Banting, dem Entdecker des Insulins. Wenn das Insulin subkutan allerdings nicht mehr wirkt oder ein Diabetiker allergisch darauf reagiert, was dann tun? Des Rätsels Lösung ist der Diaport. Doch wenn auch dieser Probleme bereitet/keine Abhilfe schafft, dann hat man ein gewaltiges Problem.

Ich habe mit Katrin P. gesprochen, die genau dieses Horrorszenario gerade durchlebt. Katrin P. ist 20 Jahre jung, hat seit dem sie 10 Jahre ist Diabetes Typ 1. Ihren „Wohnort“ hat sie in diesem Jahr unfreiwillig oft wechseln müssen, nämlich von der einen Klinik in die nächste.

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Wenn das Insulin subkutan nicht mehr wirkt – Katrin (hat den Diaport) schildert ihre Geschichte

Eigentlich wollte ich letztes Jahr im Oktober „nur“ zur Einstellung des Diabetes für ein paar Tage in die Klinik, weil meine Blutzuckerwerte Achterbahn fuhren. In der ersten Klinik haben die Ärzte gemeint, dass ich selbst daran Schuld sei, dass meine Werte so hoch sind. Erst nachdem ich in die Diabetesklinik Bad Nauheim Ende 2011 verlegt wurde, haben die Ärzte die subkutane Insulinresistenz festgestellt und mir konnte geholfen werden – mit einem Diaport. Im Januar.2012 war es endlich so weit: Der Diaport wurde implantiert. Es war ein wunderbares Gefühl, nach zwei Monaten Insulinperfusor wieder eine ganz normale Insulinpumpe tragen zu können.

Katrin hat den Diaport. Im Bild ist sie mit Perfusor (links), CADD-Legacy PCA und zugehörigem Pumpenplan (oben rechts) zu sehen.

Katrin hat den Diaport. Im Bild ist sie mit Perfusor (links), CADD-Legacy PCA und zugehörigem Pumpenplan (oben rechts) zu sehen.

Zu Hause habe ich mich recht schnell wieder in meinem normalen Alltag zurecht gefunden und auch mit dem Diaport lief es die ersten drei Wochen recht gut. Doch dann hatte ich um den Port-Ausgang herum eine Hautentzündung, die sich aber mit Jodsalbe behandeln ließ. Leider hat sich das Ganze nach anderthalb Wochen erneut entzündet und die Blutzuckerwerte gerieten wieder aus der Bahn. Also entschied ich mich (wenn auch nur ungern) Ende März 2012 wieder nach Bad Nauheim in die Klinik zu gehen. Die (oberflächliche/sichtbare) Entzündung besserte sich durch tägliche Behandlung, doch die Blutzuckerwerte ließen sich nicht einstellen. Dazu gesellten sich bei jeder Bolusabgabe böse Schmerzen im Bereich des Innenkatheters. Da sich die Ärzte in Bad Nauheim das nicht erklären konnten, haben sie mich noch mal nach Bad Heilbrunn geschickt.

Dort haben die Ärzte lediglich eine Bauchspiegelung vorgenommen… ohne Ergebnis. Das wars! Ich habe mich wieder nach Bad Nauheim verlegen lassen, da dies näher an meinem Zuhause liegt und ich mich dort besser aufgehoben fühle. Kaum in Bad Nauheim angekommen ist dann quasi mein Diaport „explodiert“. Bedeutete Ketoazidose und einen Tag später ist die Umgebung vom Diaport auf Tennisballgröße angeschwollen. Das hat dazu geführt hat, dass der Diaport im Mai 2012 durch eine Notoperation explantiert werden musste. Im Juni habe ich dann den ersten Venenport bekommen. Es hat dann noch ein bis zwei Wochen gedauert, bis die Krankenkasse endlich eine Schmerz-/Insulinpumpe genehmigt hatte, eine XXL-Pumpe: „CADD-Legacy PCA„. Diese kann keine stündlichen Basalraten speichern. Weshalb ich alle zwei Stunden messen und die kontinuierliche Rate je nach gemessenem Blutzuckerwert einstellen muss.

Nach 16 langen Wochen ging es mit dem „Monstrum“ endlich wieder nach Hause. Allerdings nur für zwei Tage, dann bekam ich Schüttelfrost/Fieber, was ein Zeichen dafür war, dass der Port sich entzündet hatte. Somit musste er wieder explantiert und ein neuer implantiert werden, weshalb ich jetzt wieder in der Klinik bin. Ich habe nun einen Termin im Transplantationszentrum in Bochum und hoffe auf eine Bauchspeicheldrüsentransplantation.

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Katrins Geschichte bewegt und ich wünsche ihr von Herzen, dass das mit der Transplantation einer Bauchspeicheldrüse klappt und dass sie ihren Optimismus und Humor weiterhin behält. Denn während ich am Telefon sentimental wurde, zieht sie noch Positives aus ihrer Situation: „Ich lerne hier viele nette Leute kennen und bekomme hier wenigstens genügend Schlaf, denn zu Hause muss ich alle 1-2 Stunden Blutzucker messen, hier erledigen das die Schwestern“. Der Antrag auf ein CGMS, welches ihr das stündliche Blutzuckermessen ersparen würde, liegt wohl seit Monaten auf dem Tisch bei ihrer Krankenkasse… Mir fehlen die Worte…

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