Zufällig gute Blutzuckerwerte? Über Insulinwirkung und Risiken

Hand aufs Herz: Bist du Schätzmeister oder erfolgreicher Blutzucker-Manager?

Samstag war ich mit meinen persönlichen Diabetes-Assistenten 😉 im Harz wandern. Ich nenne meine Eltern und Moppi deshalb persönliche (Diabetes-)Assistenten, weil beispielsweise gestern meine Mutter mal wieder an den Traubenzucker gedacht hatte (der Vorrat hätte für das ganze Jahr gereicht ;)), mein Vater mich jedesmal stützte, wenn es mal etwas steiler bergab ging (da meine Wanderschuhe für den Jakobsweg, den wir im nächsten Jahr pilgern werden noch nicht bestellt sind) und Moppi mehrmals meinen Blutzuckerwert scannte. So sind sie halt :). Schön, dass es euch gibt!

Sechs Stunden ohne Insulin

Ich wunderte mich während wir so wanderten mal wieder 😉 über meine Blutzuckerwerte, vielmehr über die Insulinwirkung. Ist ja nichts Neues. Ich hatte meine Insulinzufuhr über insgesamt sechs Stunden unterbrechen müssen, um nicht zu unterzuckern. Die Blutzuckerwerte lagen den ganzen Tag bei etwa 70-80 mg/dl. Klar, kontinuierliche Bewegung, Sonne, morgens war ich zudem noch laufen…  Na ja aber dennoch:

Die Insulinwirkung stellt mich vor ein riesiges Rätsel

Heute brauche ich so gut wie gar kein Insulin und morgen die dreifache Menge, bei gleichem Tagesablauf, gleichen Bedingungen. Heute wirkt das Insulin megaschnell und morgen wirkt es entweder richtig langsam oder fast gar nicht. Ähnlich sieht es auch mit dem Spritz-Ess-Abstand aus. Heute ist keiner und morgen wäre ne ganze Stunde nötig gewesen.

Natürlich ist mir klar, dass die Wirkung des Insulins davon abhängt, wie schnell das Insulin nach dem Spritzen aus dem Unterhautfettgewebe ins Blut aufgenommen wird. (Selbst über dessen Bildung von Hexameren, das Auflösen in der Gewebsflüssigkeit und den Zerfall in einzelne Moleküle hatte ich mich vor geraumer Zeit schon mal eingelesen)

Doch der erfolgreichste Manager wird am Diabetes scheitern

Dass Hormone, Durchblutung, Verdauung, Stress, Klima und Co die Aufnahmegeschwindigkeit des Insulins beeinflussen können, ist auch bekannt. Und selbstverständlich ist mir auch durchaus bewusst, dass Diabetes ein Vollzeit-Job ist und niemand gesagt hat, dass dieser einfach ist. Nur möchte/MUSS ich diesen Job auch verdammt noch mal richtig gut machen!

Aber nicht mal der erfolgreichste Manager wird es wohl hinbekommen, alle Faktoren, die Blutzucker und Insulinwirkung beeinflussen, perfekt (!) aufeinander abzustimmen. 

Hormone lassen sich (leider?) nicht überlisten und schon gar nicht, wenn du nicht weißt, welche gerade wieder ’ne Party ohne dich feiern. Da fängt es doch schon an…

Risiken des Insulins, nicht ausreichend geklärt?

Weiterhin beschäftigten mich beim Wandern auch Gedanken über die Risiken des Insulins. Schließlich will ich doch wissen, was ich mir da ein Leben lang spritzen muss. Sind die Risiken des Insulins wirklich genügend untersucht bzw. abgesteckt?

Ich frage mich in dem Zusammenhang öfters auch, ob „Insulin spritzen“ wirklich die einzige Möglichkeit ist Diabetiker am Leben zu erhalten? Versteht mich nicht falsch: Ich bin mega froh darüber, dass es überhaupt diese eine Möglichkeit gibt, aber mal ehrlich, macht ihr euch dazu nicht auch öfters Gedanken, traut ihr der Medizin/Forschung/Pharma voll und ganz?

Aber wie dem auch sei und ich wohl auch nie als perfekter Blutzuckermanager Karriere machen werde, viel mehr wohl immer Schätzmeister bleibe: Diabetes ist eine Herausforderung, auf die ich zwar gut verzichten kann, aber durch die ich verdammt viel über mich selbst lerne.

Zufällig gute Blutzuckerwerte? Über Insulinwirkung und Risiken

Zufällig gute Blutzuckerwerte? Über Insulinwirkung und Risiken machte ich mir beim Wanderin im Harz Gedanken

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