Schlauchpumpe oder Patch-Pumpe? Warum ich jetzt wieder eine Schlauchpumpe nutze!

Schlauchpumpe oder Patch-Pumpe? Bereits seit 7 Jahren bin ich nicht ganz grundlos schlauchlos unterwegs und trage eine Patch-Pumpe, den OmniPod. Damals noch einmalig, hat der OmniPod mittlerweile mit der Insulinpumpe Medtrum Konkurrenz bekommen. Auch die Medtrum hatte ich getestet und auch den einen oder anderen Erfahrungsbericht verfasst:

Warum wieder eine Insulinpumpe mit Schlauch?

Nun darf ich beruflich wieder eine Insulinpumpe mit Schlauch, die YpsoPump von Ypsomed, testen. Aber warum habe ich all die Jahre überhaupt auf den Schlauch verzichtet? Ich hatte damals tatsächlich viel Ärger mit meiner ersten Schlauchpumpe (Accu Chek Spirit) während des Sports. Jedes Mal nach dem Training war mein Schlauch voller Blut, was bedeutete: bis zu drei Mal am Tag Infusionsset wechseln. Damit hatte weder ich noch meine Krankenkasse Spaß. So hatte ich dann nach 4 Jahren Schlauchpumpe die Möglickeit die schlauchlose Insulinpumpe OmniPod zu bekommen. Damit bin ich seit jeher im Großen und Ganzen auch zufrieden. Da ich aber mit einem Auge Richtung Hybrid-Closed-Loop-System schiele und dies zum aktuellen Zeitpunkt nur mit Schlauchpumpen möglich ist, ist es auf jeden Fall sinnvoll, mal zu schauen, was es außerhalb der Patch-Pumpen-Welt so gibt.

Schlauchpumpe oder Patch-Pumpe

Wie läuft’s mit Schlauch/mit der YpsoPump?

Erstmals ist es wieder ungewohnt mit Schlauch unterwegs zu sein. Beim Duschen musste ich dran denken, dass da ja noch ne Pumpe an mir baumelt, die ich abkoppeln oder irgendwo ablegen sollte. Nur wo? Klar, man findet Wege ;). Mit dem Pod konnte ich einfach so unter die Dusche springen. Springen… gutes Thema: Beim Jumping Fitness musste ich erstmal schauen, wohin mit dem Ding. Meine Sporthose hat keine Tasche. Die zugehörige Tasche zur YpsoPump hat mich enttäuscht, da sie leider nicht gehalten hat. So habe ich die YpsoPump letzendlich in einen Bauchgurt befördert. Im Alltag trage ich sie vorzugsweise im BH.

Die freudige Nachricht: Ich hatte nach sämtlichen Sporteinheiten und Traningsvariationen, von Laufen, über Jumpen, Schwimmen, bis hin zum Radfahren kein Blut im Schlauch! Warum war das damals mit der Spirit so? Egal, es funktioniert jetzt mit der YposPump und hoffentlich auch mit anderen Schlauchpumpen. Leider nicht so schön: Der Schlauch hat sich mehrfach unbemerkt vom Katheter gelöst. Very unlustig, wenn das Insulin aufs Trampolin oder den Boden läuft statt in den Körper. Hier muss ich mal schauen, dass ich noch andere Katheter ausprobiere.

Schon länger und das ist mir bereits damals nach dem Wechsel von „mit Schlauch“ auf „schlauchlos“ aufgefallen, habe ich mit dem OmniPod einen vergleichsweise „relativ“ hohen Insulin-Tagesbedarf. Damals mit der Schlauchpumpe war dieser geringer, das hatte ich sofort nach dem Wechsel gemerkt. Nun konnte ich auch diesmal erneut feststellen, dass mein Insulin-Tagesbedarf mit der Schlauchpumpe wieder gesunken ist. Nun frage ich mich natürlich, woran das liegt.

Ein Grund könnte sein, dass ich Luft im OmniPod/Patch-Behälter habe. Dies kann ich jedoch nicht einsehen, weil der OmniPod ja leider nicht durchsichtig ist, was ich schon von Anfang an bemängelt habe. Das Insulin erwärme ich vorher. bevor ich es in den Pod spritze. Ich versuche es auch möglichst langsam in den Pod zu füllen, um Luftblasen zu vermeiden. Der OmnPod entlüftet dann automatisch… Dann sollten eigentlich keine Luftblasen enthalten sein. Wie auch immer, was auch immer der Grund ist. Vielleicht habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Positiv überrascht war ich von der schnellen Bolus-Abgabe. Das Insulin rast geradezu in den Körper, der OmniPod ist dahingehend wirklich eine Schnecke. Über die YpsoPump werde ich im neuen Jahr aber auf www.diabetiker.info einen detailierten Erfahrungsbericht schreiben. Insbesondere die App zur Insulinpumpe möchte ich noch näher unter die Lupe nehmen und ein paar weitere Beobachtungen und Experimente vornehmen.

Und nun, wie geht es weiter: Schlauchpumpe oder Patch-Pumpe?

Oft werde ich gefragt; „Steff, welche von den getesteten Insulinpumpen kannst du empfehlen?“ Ehrlich gesagt: „Keine!“ Ich bin keine Diabetologin, Diabetesberaterin oder was auch immer! Ich berichte hier nur von meinen Erfahrungen, die ich persönlich gemacht habe. Fragt mich bitte nicht, welche Insulinpumpe ich euch empfehlen kann. Stellt euch selbst die Frage, was ihr von eurer Insulinpumpe erwartet. Seid ihr sportlich unterwegs, habt ihr viele Basalratenprofile, ist euch der Bolus-Rechner wichtig, sollte es zu der Insulinpumpe eine App geben, sollte sie loopbar sein? What ever…

Und wie lautet nun meine Entscheidung? Wie geht es bei mir weiter? Ich möchte mich, wenn überhaupt, bewusst erst nächstes Jahr für eine neue Insulinpumpe entscheiden. Wie mehrfach erwähnt, bin ich mir ziemlich sicher, das sich 2019 eine Menge auf den Insulinpumpenmarkt tun wird. Mein Ziel ist es, mit dem Loopen anzufangen. Und dies hat einen gewissen Einfluss auf die Entscheidung. Meine Hoffnung liegt auch auf dem kommerziellen Hybrid-Closed-Loop-System Tidepool, das mit dem Omnipod funktioniert. Dann wäre für mich noch nicht mal ein Insulinpumpenwechsel nötig. Auch wenn ich demgegenüber nicht abgeneigt bin.

Sollte sich aber abzeichnen, dass weder Tidepool voranschreitet, noch andere Hersteller Überraschungen in Richtung Loop bringen (oder mir mein Geduldsfaden schon vorher reißt ;)), dann geht meine Tendenz ganz klar zur Dana RS und dem Hybrid-Closed-Loop-System AndroidAPS!

* Hinweis: Die YposPump wurde mir von Ypsomed im Rahmen meiner Tätigkeit bei DIASHOP unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Dies hindert mich nicht daran, meine freie und ehrliche Meinung zu äußern. Alle Meinungsäußerungen sind meine eigenen und repräsentieren nicht notwendigerweise die Meinung von DIASHOP oder Ypsomed.

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