Jumping! Was der Blutzuckerwert kann, kann ich schon lange!

Immer wieder mal was Neues. Erst kürzlich habe ich Crunning für mich entdeckt und hatte hier im Blog auch drüber berichtet. Seit einiger Zeit begeistert mich aber auch das Trampolin springen: Jumping. Beide Sportarten senken meinen Blutzucker extrem ab! Das hatte ich zuvor selten so erlebt.

Was ist Jumping?

Jumping (Trampolin springen) kannst du zu Hause für dich allein oder auch in einigen Fitnessstudios. Der Kurs dauert 60 Minuten und setzt sich aus Cardio-, Balance- und Kraft-Workouts zusammen. Du kannst dabei die Leistungsintensität selbst bestimmen (höhere/niedriger Sprünge). Der Instructor sollte dir am Anfang des Kurses eine Einweisung geben, damit du die Technik richtig ausführst, erst dann wirst du spüren wie anstrengend das ist und wie viel Spaß das macht. Anfangs musste ich etwas lachen, weil es eben anders aussieht als das Trampolin springen, wie man es aus Kindheitstagen kennt.
Jumping

Wie effektiv ist Jumping?

Der Kalorienverbrauch ist enorm (wie viel es letztendlich sind, ist natürlich individuell, deswegen möchte ich hier keine Angaben machen. Im Netz findet man Genüge dazu, ob die stimmen, ist eine andere Sache ;)), es stärkt alle Muskelpartien und verbessert die Ausdauer. Es macht sehr viel Spaß, baut Stress ab. Auch bei Rücken- und Gelenkproblemen kann es förderlich sein. Diesbezüglich möchte ich mich aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Hier sollte sich jeder individuell mit seinem Arzt besprechen, bzw. es selbst testen, ob es ihm bekommt.

Jumping in der Praxis und die Auswirkungen auf den Blutzucker

Als ich das erste Mal den Jumping-Kurs in meinem Studio besuchte, traf ich zufälligerweise auf eine Typ-1-Diabetikerin (siehe Foto). Sie erkannte mich an meinem FreeStyle-Libre-Sensor, den ich am Arm sitzen hatte. Sie lächelte mich an und hielt ihr Libre-Gerät hoch. Ich wollte es ihr dankend aus der Hand nehmen und sie lachte und sagte: „Nein, das ist meins“. Ups ;). Hehe, ich dachte, ich hätte meins verloren und sie wollte es mir wiedergeben. Konnte ja keiner ahnen, dass sie auch Diabetes Typ 1 hat.

Bevor es jedenfalls aufs Trampolin ging, warnte sie (Jessi) mich: „Wenn Insulin noch aktiv wirkt, dann endet das in einer Hypo“. Gut, dass ich den Kurs schon so eingeplant hatte. Dennoch war nach dem Jumping-Kurs der Blutzucker viel zu niedrig. Ich hatte es in etwa wie eine Stunde Lauftraining eingeplant.

Jumping mit Jessi. Beide haben wir das FreeStyle Libre

Jumping mit Jessi. Beide nutzen wir das FreeStyle Libre

Ich „schmeckte“ das Laktat nach dem Kurs. Jessi, die übrigens als Trainerin arbeitet, meinte, dass sie das genauso kenne. Jumping sei die Sportart, die bei ihr mitunter am meisten den Blutzucker absenkt. Das Laktat, dass ich zu spüren bekam, führte natürlich auch zu einem kurzzeitigen Blutzuckeranstieg, so dass ich ein bisschen mit Insulin gegensteuern musste. Später und auch am nächsten Tag hatte ich die Basalrate meiner Insulinpumpe über 6 Stunden stark herabsetzen müssen (sie lief auf 10 Prozent). Das habe ich so bisher nur nach Tagen nach Marathons erlebt. Mit dem Essen kam ich kaum hinterher, denn nur damit konnte ich meinen Blutzucker über 60 mg/dl halten.

Auch die nächsten Jumpingkurse hatten ähnliche krasse Auswirkungen. Es ist nicht immer einfach neue Sportarten und die Blutzuckerauswirkungen abzuschätzen. Beim Jumping schalte ich meine Insulinpumpe zwei Stunden vor dem Kurs komplett aus (wenn mein Blutzucker im Zielbereich liegt). Beim Jumpingkurs läuft sie wieder „normal“, wie gewohnt weiter. Damit verhindere ich den Blutzuckeranstieg nach dem Training. Meistens haut das so ganz gut hin. Ich kontrolliere danach (Laktat lässt den Blutzucker ansteigen), insbesondere in der Nacht und auch noch am nächsten Tag meine Blutzuckerwerte ganz genau. Die Basalrate muss ich oft noch herabsetzen oder für Mahlzeiten weniger Insulin spritzen, damit ich nicht unterzuckere.

Blutzucker beim Jumping

Das eigene Mini-Trampolin für das Training zu Hause

Da mir das Training auf dem Trampolin so viel Spaß macht, hatte ich mich dazu entschieden, mir für zu Hause ein neues bellicon-Trampolin zu kaufen. Zuvor hatte ich schon ein anderes Modell, auf dem ich hin und wieder mal hüpfte. Allerdings war das ein Stahlfedergerät und kein Gummi-Mehr-Seilring-Trampolin. Letzteres federt viel harmonischer/elastischer. Der Unterschied ist deutlich zu spüren und mich hat es überzeugt.

Mir macht das Jumping mega viel Spaß, ob in der Gruppe oder zu Hause. Zudem ist es hocheffektiv. In diesem Sinne: „Springt Diabetiker, springt ;)“. Ihr könnt das besser als euer Blutzucker.

BOUNCE mit dem Beat…

PS: Video hatte ich bereits auf Instagram gepostet.

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